Meine Route durch Myanmar führte mich quer durchs Land. Insgesamt habe ich 26 Tage in Myanmar verbracht. Eingereist bin ich über Land von Chiang Mai über den Grenzübergang in Mae Sot (Thailand) – Myawaddy (Myanmar) und dann weiter nach Hpa-an. Hast du keine Zeit und Geld zu viel, bietet es sich natürlich an, zu fliegen. Flüge nach Myanmar waren mir allerdings zu teuer und auf meiner Open-End Reise habe ich vor allem eins: Zeit! Insgesamt habe ich einen kompletten Tag benötigt, bis ich endlich im dunklen Hpa-an angekommen bin.
Inhalt
- Meine Myanmar Route in 4 Wochen
- 1. Hpa-an: Höhlen und Fledermäuse
- 2. Mawlamyaing: ein Ortsname, den ich bis heute nicht aussprechen kann
- 3. Kalaw: eigentlich bist du nur aus einem Grund hier, Trekking nach Inle
- 4. Inle-Lake: Entspannung am See
- 5. Bagan: von Heißluftballons, Elektrorollern und Tempeln
- 6. Mandalay: typisch asiatische Großstadt mit Wasserfällen in der Nähe
- 7. Yangon: Großstadt mit verlassenem Freizeitpark und viel Religion
- 8. Ngwe-Saung: entspannte Tage an schönem Sandstrand
- Meine YouTube Playlist zu meiner Myanmar Route
Meine Myanmar Route in 4 Wochen
1. Hpa-an: Höhlen und Fledermäuse
Erster Stopp auf meiner Myanmar Route war Hpa-an. Ein Ortsname, bei dessen Aussprache ich mir immer vorkam, als hätte ich einen Sprachfehler, bis ich herausgefunden habe: das H ist stumm! Praktisch so wie Pan von Peter Pan, nur irgendwie so als hättest du einen Schluckauf während du das “a” aussprichst. Aber hinter einem auf den ersten Blick komplizierten Namen verbirgt sich meiner Meinung nach mehr als nur der erste Ort, den Reisende hinter der Grenze von Thailand in Myanmar anstreben. Kein anderer Ort hätte mich besser in Myanmar willkommen heißen können als Hpa-an. Ein Ort, der durch seine Landschaft und seine Bewohner für mich auf meiner Myanmar Route nicht hätte fehlen dürfen.
Meinen ersten Tag in Myanmar beziehungsweise in Hpa-an verbrachte ich zunächst damit, mir eine lokale Sim-Karte zu besorgen. Ich landete letztendlich in einem kleinen Straßenshop, der mehr das Wohnzimmer der Familie, die dort lebte, war. Neben Schreibwaren, Spielzeug und Technik wurden hier auch Sim-Karten verkauft. Verständigungsschwierigkeiten? Aber hallo! Nach und nach wurden immer mehr Familienmitglieder an den Wohnzimmer-Laden-Tresen geholt, bis ich letztendlich gefühlt von Opa bis hin zu Enkelkind alle mal kennenlernen durfte. Jeder konnte ein paar andere Brocken Englisch und so war ich recht zuversichtlich, dass mir jemand schon das richtige Internetpaket auf meinem Handy installieren würde. Ich zahlte umgerechnet ein paar Euro, hatte keine Ahnung, wie viel GB ich nun an Internet habe, aber war sehr zufrieden mit der Situation.
Roller ausleihen
Dann stand die nächste kleine Herausforderung auf dem Programm. Einen Roller ausleihen. Nach kurzem Googeln, da ich ja jetzt Internet hatte, habe ich mich für Good Luck Motorcycle Rental entschieden. Bist du in Hpa-an und auf der Suche nach einem Roller, auf jeden Fall dorthin! Du bekommst nicht nur einen mit ungefähr 4€ am Tag recht günstigen Roller, sondern auch eine ältere sehr gut englisch sprechende extrem nette Dame, die dir auch direkt alles erzählt, was du in Hpa-an so erleben kannst. Wo es Tankstellen gibt oder was du an diesem Tag noch alles schaffen kannstt. Davon abgesehen bringt sie dir ein unfassbares Vertrauen entgegen. Es wird nichts von dir einbehalten und bezahlt wird, wenn du den Roller zurück bringst. Mit zunehmendem Tourismus wird sich dies wohl in baldiger Zukunft ändern…
Kyaut Ka Latt Pagode
Weit bin ich mit dem Roller an diesem Tag nicht mehr gekommen. Viel zu verzaubert war ich von der felsigen Landschaft Hpa-ans, die durch rötlichen Staub, der in der Luft lag, eine sehr märchenhafte Stimmung bei mir hinterließ. Lediglich einen kleinen Stopp an der Kyaut Ka Latt Pagode habe ich eingelegt. Die Einheimischen hier waren alle so unglaublich nett und die Umgebung ist wirklich sehr traumhaft. Hier kannst du dich auch wie ein Star fühlen, da jeder Fotos mit dir haben möchte. Allerdings fragen die Menschen ganz nett und höflich nach, was es zu einem wirklich sehr schönen Erlebnis für mich gemacht hat.
Mount Zwegabin
In Hpa-an gibt es insgesamt sehr viel zu entdecken. Plane diesen Ort nicht nur als Zwischenstopp auf deiner Myanmar Route ein, sondern gönne dir ein paar Tage dort. Absolut zu empfehlen, wenn auch extrem schweißtreibend und nicht zu unterschätzen, ist der Aufstieg auf den Mount Zwegabin. Hier gehts zum ausführlichen Bericht über meinen Aufstieg zum Sonnenaufgang!
Bat Cave
Außerdem war für mich der Bat Cave ein ganz besonderes Erlebnis. Gemeinsam mit einer Handvoll anderer Reisender und für ein paar Cent Eintritt inklusive Fotoshooting mit äußerst interessierten Kindern konnte ich zum Sonnenuntergang tausenden Fledermäusen dabei zusehen, wie sie aus ihrer Höhle fliegen. Auf jeden Fall ein Gänsehautmoment. Der einzige Haken hierbei war, dass die Fledermäuse von Locals durch das laute Schlagen auf einen Plastikeimer einige Meter unter dem Höhleneingang sozusagen aus ihrer Höhle gescheucht wurden. Schade, denn mit ein wenig mehr Geduld wären sie auch von ganz alleine und auf natürliche Art zum Jagen aus ihrer Höhle geflogen…
Sadan Cave
Der Sadan Cave war auch definitiv… sagen wir interessant! Da dieser für die Menschen in Myanmar heilig ist, ging es barfuß durch eine sehr eindrucksvolle Höhle, die voll von Fledermäusen war. Am Eingang der Höhle liefen auch ein paar Hühner herum. Alles ja eigentlich nicht so schlimm, wenn man nicht permanent aufpassen müsste, dass man nicht in Fledermaus- oder Hühnerkacke tritt. Dafür wird man am Ende der Höhle mit einem schönen Ausblick auf einen See belohnt. Man kann hier auch mit einem kleinen Boot fahren. Dann solltest du deine Schuhe allerdings nicht am Eingang liegen gelassen haben.
Leider wurden hier am See Fische in kleinen Plastiktüten und sogar Schildkröten (zwar ohne Plastiktüte, dafür aber in einer kleinen Blechwanne) verkauft. Ein merkwürdiges Geschäft. Touristen kaufen Fische, lassen sie frei, um sich dann etwas wünschen zu können. Kurz danach werden die Fische wahrscheinlich wieder eingefangen. Cool, macht Sinn! …
Meine Unterkunftsempfehlung in Hpa-an:
Vor allem für Hpa-an empfehle ich dir, deine Unterkunft nicht am selben Tag zu buchen, da es nicht viele Unterkünfte gibt. Somit ist die Gefahr groß, dass du entweder keine gute Unterkunft mehr bekommst oder sehr viel mehr für eine Unterkunft zahlen musst. Am besten buchst du 2-3 Tage vorher etwas. Dann dürftest du auf der sicheren Seite sein!
Ich habe in Hpa-an im Soe Brothers 2 Guesthouse* geschlafen. Sowohl im Schlafsaal als auch im Doppelzimmer, da ich einen Tag zu spät dran war und somit ins teure Doppelzimmer musste. Die Unterkunft ist Anlaufstelle für viele Backpacker. Es gibt Schließfächer, Kosmetikartikel und jeder bekommt sein eigenes Toilettenpapier! Auch Frühstück ist im Preis enthalten und die Familie des Guesthouses war ebenfalls sehr nett. Insgesamt habe ich pro Nacht zwischen 10€ und 15€ gezahlt.
2. Mawlamyaing: ein Ortsname, den ich bis heute nicht aussprechen kann
Von Hpa-an ging es auf meiner Myanmar Route weiter nach Mawlamyaing, wo ich allerdings nur eine Nacht geblieben bin. Die Anreise war recht amüsant, da mir der Besitzer des Guesthouses in Hpa-an in birmanischer Schrift den Ortsnamen “Mawlamyaing” auf einen Zettel geschrieben hat, den ich dann am Straßenrand bei jedem vorbeifahrenden Bus zeigen sollte, in der Hoffnung, dass einer anhält und mich mitnimmt. Sozusagen per Anhalter mit dem Bus durch Myanmar! Es dauerte keine 10 Minuten (Gott sei Dank bei der Hitze), da saß ich im Local-Bus, der mich innerhalb von einer Stunde nach Mawlamyaing gebracht hat. Die Fahrt war etwas holprig und rasant und wurde von ständigem Hupen des Busfahrers begleitet! Gut, dass ich fast überall schlafen kann.
Der Grund dafür, dass Mawlamyaing ein weiterer Stopp auf meiner Route durch Myanmar war, ist der weltweit größte liegende Buddha. Klingt recht spektakulär, war es aber meiner Meinung nach gar nicht. Der Bau des Buddhas ist noch lange nicht abgeschlossen. Vor allem im Inneren gleicht alles einer riesigen Baustelle. Gegenüber wurde ein zweiter liegender Buddha gebaut, was nicht nur das Innere des ersten liegenden Buddhas zu einer Baustelle machte, sondern auch einen Großteil der Umgebung. Den liegenden Buddha zu finden, war auch gar nicht so leicht. Auf der Hauptstraße musst du Ausschau nach einem Torbogen halten, auf dem zwei riesige silberne Vögel sitzen!
Viel cooler, als den liegenden Buddha fand ich allerdings um die 20 Kühe, die auf dem Gelände frei herumliefen und eine extrem schüchterne indische Familie, die gerne ein gemeinsames Foto haben wollten. Nach dem Fotoshooting mit Indern und Kühen ging es dann noch zur Kyeik Than Lan Pagode, von der aus man einen unfassbar guten Ausblick auf den Sonnenuntergang über dem Salben River hat.
Auch wenn mich Mawlamyaing nicht wirklich gepackt hat, habe ich an meinem Tag dort unfassbar viel Gastfreundlichkeit erleben dürfen. Sei es auf dem Weg zum liegenden Buddha (den zu finden war nicht wirklich einfach und kaum jemand kannte den Weg…) oder im Guesthouse!
Meine Unterkunftsempfehlung in Mawlamyaing:
In Mawlamyaing habe ich mir gemeinsam mit der lieben Nele ein Doppelzimmer im Golden Rose Guesthouse* für circa 18€ geteilt. Die Besitzer waren extrem nett und gastfreundlich und haben sogar noch extra für uns gekocht. Die Zimmer waren klein, aber sehr sauber. Auch als wir uns einen Roller ausgeliehen haben, wurde uns sehr geholfen und alles organisiert. Selbst unsere Rucksäcke durften wir nicht selbst auf unser Zimmer tragen.
3. Kalaw: eigentlich bist du nur aus einem Grund hier, Trekking nach Inle
Von Mawlamyaing ging es am nächsten Morgen auf meiner Route durch Myanmar wieder zurück nach Hpa-an und von dort am Abend mit dem Nachtbus nach Kalaw. Aus der ursprünglichen Abfahrtszeit von 19Uhr wurde letztendlich 22Uhr. Als der Bus dann endlich da war, war ich sehr positiv überrascht. Alles schien sehr neu und es gab sogar Essen und Decken im Bus. Nur eine Toilette fehlte. So kam es, dass ich mich schon bald im Dunkeln 10 Meter neben dem Bus am Straßenrand mitten im Nirgendwo hockend wiederfand. Ein paar Sekunden später leisteten mir aber schon ein paar burmesische Frauen beim Pinkeln Gesellschaft. Schade, dass wir nicht noch einen kleinen Smalltalk halten konnten.
Irgendwann gegen 6 Uhr morgens kamen wir in Kalaw an. Wach wurde ich durch ein allmorgendliches Mönchsgebet, was in Myanmar täglich im Radio übertragen wird und mir für eine Woche einen Ohrwurm verpasst hat.
Das erste, was ich in Kalaw gemacht habe, war meine lange Hose und meine Jacke auszupacken. Kalaw liegt nämlich auf 1.300 Meter, was man vor allem morgens deutlich gemerkt hat! In Kalaw gibt es eigentlich nicht wirklich viel zu tun, jedoch ist dieser Ort Start- sowie auch Zielpunkt von Trekkingtouren zum oder vom Inle-Lake. Und so ging es auch für mich am nächsten Morgen mit Jungleking Trekking auf eine 3-tägige Trekking-Tour. Hier geht es zum ausführlichen Artikel über meine drei Tag Trekking von Kalaw nach Inle!
Meine Unterkunftsempfehlung in Kalaw:
In Kalaw habe ich mir mit zwei anderen Mädels ein Dreibettzimmer im Myanmar Sabri Motel* geteilt. Frühstück war inklusive, es gab warmes Wasser, Wasserkocher auf dem Zimmer und wir hatten sogar unseren eigenen Balkon. Ehrlich gesagt hat mich das Hotel sehr an Hotels irgendwo in der Schweiz erinnert! Alles war sehr sauber und die Mitarbeiter äußerst freundlich, wenn auch manche absolut kein Wort Englisch gesprochen haben, was die Verständigung sehr erschwert hat.
4. Inle-Lake: Entspannung am See
Nachdem ich drei Tage etwa 60km von Kalaw nach Inle gelaufen bin, war ich unfassbar froh, als am letzten Tag endlich eine kleine Bootsfahrt auf dem Inle-Lake auf mich wartete. Einfach nur irgendwo sitzen und nichts tun! Diese Fahrt war der letzte Teil des Trekkings und konnte deshalb von mir umso mehr genossen werden. Ganz gespannt saß ich auf dem Boot und hielt Ausschau nach Fischern mit ihren bekannten Netzkörben. Doch auf dem Inle-Lake tummelten sich nur normale Fischer. ‘Naja was soll’s’, dachte ich mir. ‘Dann mache ich eben nochmal eine Tagestour. Vielleicht habe ich dann mehr Glück’.
Nachdem sich sämtliche Muskeln in meinem Körper regeneriert hatten, wollte ich den Fischern mit den Netzkörben und mir eine neue Chance geben und buchte mit anderen Leuten aus meinem Hostel eine Tagestour. Möchtet ihr am Inle-Lake eine Tagestour buchen, zahlt ihr per Boot. Der Preis richtet sich etwas danach, was ihr alles ansteuern wollt. Teilt ihr euch ein Boot mit anderen Leuten, wird es somit günstiger für euch! Einen Bootsfahrer zu finden ist kinderleicht. Einfach einen Fuß vor euer Hotel, Hostel der Guesthouse setzen und schon werdet ihr von 324.123 Bootsfahrern mit Karten vom Inle-Lake und der Umgebung belagert.
Wir entschieden uns im Rahmen unserer Tour für einen Stopp bei einer Weberei und bei einem Silberschmied. Auch ein Floating Garden (nicht so interessant) sowie ein Floating Village standen mit auf dem Programm. Leider war es schon recht spät, als wir zur Tour aufbrachen. Sonst wäre ein Besuch bei den Langhalsfrauen sicherlich auch sehr interessant gewesen.
Und dann kam mein großer Inle-Lake Moment. Ein Fischer mit seinem Netzkorb! Etwas, das für mich auf meiner Myanmar Route nicht fehlen sollte! Zuerst war ich ganz hin und weg, bis mir bewusst wurde, dass alles eine riesengroße Show war, die am Inle-Lake für die Touristen gemacht wird. Es wurde gepost bis zum Umfallen und nach etwa einer Minute kam der gute Show-Fischer zu unserem Boot gepaddelt, hielt uns einen Fisch in die Kamera und sammelte anschließend Geld für seine kleine Showeinlage an. Es war sehr schön mit anzusehen, allerdings hat mich dieser Moment sehr desillusioniert und enttäuscht. Vielleicht war es aber auch einfach zu naiv von mir, davon auszugehen, dass am Inle-Lake wirklich so gefischt wird.
Außerdem kannst du dir am Inle-Lake auch ein Rad schnappen, zum nahegelegenen Weingut fahren und den Sonnenuntergang bei einem guten glas Wien genießen. Ansonsten bin ich zum Stammgast vom Innlay Hut Indian Food House geworden. Ein völlig verrückter Inder, der mit seiner Mutter ein kleines Restaurant betreibt, in dem die ganze Zeit Eminem Musik läuft. Kann ich schlecht beschreiben, muss man einfach erlebt haben! Und wer dann noch nicht satt ist, dem kann ich das Inle Pancake Kingdom empfehlen. Pancakes in jeder erdenklichen Geschmacksrichtung. Mein Favorit waren Pancakes mit süßer Kondensmilch 🙂
Wer gerne kocht, dem empfehle ich zu 100% die Myo Myo Cooking Class. Ich habe noch nie so ein leckeres Curry gegessen und der ganze Tag hat einfach komplett gestimmt. Vor allem die Besitzerin ist unfassbar nett, charmant, humorvoll und liebenswert!
Meine Unterkunftsempfehlung am Inle-Lake:
Am Inle-Lake bin ich das erste mal mit der Hostel-Gruppe Ostello Bello* in Berührung gekommen, die es in den meisten größeren Städten Myanmars gibt. Zwar etwas teurer, aber unglaublich gut, um andere Reisende kennenzulernen und sich auszutauschen.
5. Bagan: von Heißluftballons, Elektrorollern und Tempeln
Von Inle ging es auf meiner Route durch Myanmar mit dem Nachtbus nach Bagan. Ich habe das Gefühl, dass ich mich über jede Busfahrt beschwere, aber diese hier hatte es echt in sich! Teilweise ging es nur im Schritttempo voran und dass ich manchmal von meinem Sitz abgehoben bin, hab ich ja schon in der Einleitung oben erwähnt. Was für eine Fahrt!
In Bagan angekommen merkt man, dass der Tourismus hier im Gegensatz zum Rest des Landes schon deutlich angekommen ist. Aus dem Bus ausgestiegen wurden wir natürlich alle direkt von Taxifahrern belagert. Hier gilt: auf gar keinen Fall den Preis zahlen, den die Taxifahrer euch anbieten. Der normale Preis beträgt um die 7.000 Kyat. Wir sollten allerdings zuerst 60.000 Kyat zahlen. Also fast das 10-fache! Auch wenn es durch die unangenehme Busfahrt mitten in der Nacht und dem fehlenden Schlaf nicht leicht ist: Geduld ist das Zauberwort. Nachdem wir über eine halbe Stunde gewartet haben und uns weigerten, den angegebenen Betrag zu zahlen und sagten, dass wir wüssten, dass es lediglich 7.000 Kyat sind, wurden wir plötzlich für diesen Preis mitgenommen. Auf der Fahrt nach Bagan mussten wir dann noch ein Eintrittsticket für 25.000 Kyat (etwa 15€) kaufen, welches dann eine Woche gültig ist!
Die Tage in Bagan sahen immer gleich aus. Jeden Morgen um 5 Uhr klingelte der Wecker. Dann ging es im Dunkeln ab mit dem E-Scooter zu den Tempeln. Aber nicht zu irgendeinem Tempel, denn nur von bestimmten Tempeln hat man einen super schönen Ausblick auf die pünktlich zum Sonnenaufgang aufsteigenden Heißluftballons, die Bagan zu einem ganz besonderen Erlebnis machen! Und auch nicht jeder Tempel bietet eine schöne Aussicht auf den Sonnenuntergang. Frag am Besten andere Reisende oder die Mitarbeiter in eurem Hostel, Hotel oder Guesthouse, welche Tempel sich für den Sonnenaufgang und welche sich für den Sonnenuntergang eignen. Für beides solltest du allerdings eine Stunde vorher da sein, um einen guten Platz zu ergattern.
Außerdem empfehle ich dir, zum Landeplatz der Heißluftballons zu fahren. Ganz schön beeindruckend diese aus nächster Nähe zu sehen! Du solltest auch immer an dein Ticket denken, welches du bei deiner Ankunft in Bagan erhalten hast. Denn vor allem morgens und abends wird auf den Tempeln kontrolliert, ob du ein Ticket hast. Hab dieses Ticket also unbedingt immer dabei, sonst musst du vor Ort ein Neues kaufen. Außerdem solltest du auf jeden Fall immer deine Schuhe ausziehen, wenn du einen Tempel betrittst, auch wenn deine Füße danach schwarz sein werden und überall Dreck und kleine steine liegen. In Myanmar ist es kulturell und religiös unglaublich wichtig und sollte respektiert werden!!
Bagan sollte auf deiner Route durch Myanmar auf keinen Fall fehlen und war eines meiner Highlights. Nicht nur wegen der unbeschreiblichen Sonnenaufgänge inklusive Heißluftballons, sondern auch weil ich mich absolut in E-Scooter verliebt habe. Geräuschlos durch die Tempelanlagen von Bagan zu fahren, hat einfach unglaublich viel Spaß gemacht!
Meine Unterkunftsempfehlung in Bagan:
Auch in Bagan habe ich im Ostello Bello* geschlafen. Die Zimmer waren sehr schön eingerichtet und die Betten unglaublich bequem! Ein gutes und leckeres Frühstück gab es auch jeden Morgen mit frischem Saft, Kaffee und Obst. In Bagan gibt es zwei Ostello Bellos. Eins hat sogar einen Pool*. Ich habe mich allerdings für das ohne Pool entschieden, da es mir von mehreren anderen Reisenden empfohlen wurde. Außerdem kannst du den Pool des anderen Ostello Bellos auch nutzen.
6. Mandalay: typisch asiatische Großstadt mit Wasserfällen in der Nähe
Nächster Stopp auf meiner Route durch Myanmar war Mandalay, die ehemalige Hauptstadt Myanmars! Möchtest du Myanmar nicht nur mit dem Bus bereisen, kannst du diese Strecke auch per Boot auf dich nehmen. Ich habe mich dagegen entschieden, da es teurer war, als der Bus und auch länger gedauert hätte. Ich Nachhinein bereue ich es jedoch ein wenig. Auch wenn der Local Bus, den ich genommen habe, wie immer eine nette Erfahrung war, wäre eine Bootsfahrt mal was anderes gewesen.
Aufgrund von Regen, Regen und noch mehr Regen bin ich insgesamt nur 3 Tage geblieben und habe meine Weiterreise etwas geplant und Videos geschnitten. Als sich dann am letzten Tag endlich die Sonne blicken ließ, habe ich mir die Dee Doke Wasserfälle angeschaut. Diese liegen etwas außerhalb und am Besten teilst du dir mit anderen Reisenden ein privates Taxi für den ganzen Tag, welches dann auch bei den Wasserfällen auf dich wartet. Insgesamt haben wir für ein Taxi ungefähr 30€ gezahlt.
Die Wasserfälle sind kostenlos und waren auf meiner Myanmar Route definitiv einen Besuch wert. Allerdings habe ich gehört, dass man stattdessen im Restaurant bei den Wasserfällen essen soll. Ob das stimmt, kann ich nicht sagen, denn ich hätte so oder so dort gegessen, da es sonst nichts anderes in der Umgebung gab und das Essen dort auch sehr gut und günstig war.
Nachdem man etwa 20 Minuten den Berg hochläuft, was absolut machbar ist, wird man von glasklarem erfrischendem türkisem Wasser erwartet, was mich echt umgehauen hat. Ich habe mich sofort gefragt, wie viel Eintritt hierfür wohl in ein paar Jahren genommen wird und wie viele Touristen sich hier tummeln werden. Teilweise waren wir ganz alleine am Wasserbecken. Aber selbst als es voll war, waren die Wasserfälle mit höchstens 20 Touristen und Einheimischen nicht total überlaufen. Eine absolute Empfehlung! Alternativ kannst du dir natürlich auch einen Roller ausleihen. Die Fahrt dauert allerdings etwa 1,5 Stunden und sich in Mandalay einen Roller zu mieten, ist mit 15USD pro Tag auch sehr teuer.
Eigentlich sollte es zum Sonnenuntergang noch zur U-Bein-Bridge gehen, ein weiteres Highlight in Mandalay. Allerdings sind wir so lange an den Dee Doke Wasserfällen geblieben, dass wir den Sonnenuntergang letztendlich im Taxi genießen mussten.
Hast du nicht gerade so viel Pech mit dem Wetter, kannst du dir in Mandalay noch ziemlich viele andere Dinge wie zum Beispiel viele verschiedene Tempel, Pagoden und Kloster anschauen. Mich persönlich hat Mandalay jedoch nicht wirklich gepackt. Ob es am Regen lag oder ich auch sonst nicht mit dieser Stadt warm geworden wäre, kann ich nicht sagen.
7. Yangon: Großstadt mit verlassenem Freizeitpark und viel Religion
Nächster Stopp auf meiner Route durch Myanmar war Yangon. Mandalay und Yangon werden auch durch eine Zugstrecke miteinander verbunden. Der Zug hätte aber länger gedauert als die Busfahrt und wäre auch etwas teurer gewesen. Außerdem war mir nicht ganz so wohl bei dem Gedanken, mir alleine über Nacht eventuell ein Zugabteil mit einheimischen Männern zu teilen. Also ging es wiedermal mit dem Bus über Nacht ab in die nächste Stadt. Dieses mal hatte ich Glück mit den Straßenverhältnissen und der Platz neben mir war auch frei, allerdings lief stattdessen die meiste Zeit wie in Asien sehr oft üblich ein Film, mit dem alle im Bus lautstark dauerbeschallt wurden. Keine Oropax der Welt hätten da helfen können!
So kam ich irgendwann in den frühen Morgenstunden extrem übermüdet an irgendeiner Bushaltestelle an und teilte mir mit den einzig beiden anderen Touristen aus dem Bus ein Taxi zum Flughafen, auch wenn ich gar nicht zum Flughafen musste. Allerdings gibt es einen Linienbus, der vom Flughafen in die Stadt fährt, sodass diese Möglichkeit für mich deutlich günstiger war als mir alleine ein Taxi von der Bushaltestelle in die Stadt zu nehmen. Zumal an so gut wie jeder Bushaltestelle die Taximafia bereits auf dich wartet.
Angekommen im Hostel habe ich erstmal fast den ganzen Tag geschlafen, war zwischendurch was essen und habe mir überlegt, was ich die nächsten Tage in Yangon alles machen möchte. Am nächsten Tag ging es ein bisschen planlos durch die Stadt und dann zu einem verlassenen Freizeitpark! Ich empfehle dir diesen Artikel, wenn du auch dorthin möchtest!
Abends habe ich mich dann zum Sonnenuntergang auf den Weg zur berühmten Shwedagon Pagode gemacht, dem Wahrzeichen Yangons und die bedeutendste Pilgerstätte buddhistischer Burmesen. Hier ist tatsächlich fast alles gold, was glänzt! Ich bin zu Fuß zur Shwedagon Pagode gelaufen. Ist definitiv machbar, allerdings in der Mittagshitze nicht unbedingt zu empfehlen. Zunächst einmal musst du als Tourist 10.000 Kyat (fast 6€) Eintritt zahlen. In meinen Augen für Myanmar viel zu viel, aber nun gut, jetzt war ich einmal hier und wollte mir die Pagode auch ansehen. Also ging es einige Stufen hinauf. Als ich oben angekommen bin, musste ich leider feststellen, dass die Shwedagon Pagode restauriert wurde, sodass sie komplett mit einem Schutz umkleidet war.
Mir ging es zu dem Zeitpunkt sehr schlecht, sodass ich mich mit starken Kopfschmerzen auf eine Bank setzte und mich erstmal etwas ausruhen wollte. Es dauerte nicht lange, da setzte sich ein jüngerer Burmese neben mich und fing ein Gespräch an. Eigentlich war ich gar nicht in Gesprächslaune, aber nach einigen Minuten fand ich das, was er mir alles über den Buddhismus und sein Leben als Mönch erzählte, extrem interessant.
So ließ ich mich auf ein Gespräch ein. Nachdem wir etwa eine Stunde miteinander gesprochen haben, schlug er mir vor, mich etwas an der Pagode herumzuführen. Meine Alarmglocken bimmelten leise. So sagte ich ihm, dass er das gerne machen könnte, sofern ich dafür nichts im Nachhinein zahlen müsste. Es war unglaublich interessant und ich habe an diesem Tag eine Menge gelernt. Zum Schluss war ich so angetan, dass ich ihm ungefähr 3€ gegeben habe. Zufrieden war er damit nicht. Im Gegenteil. Er wurde sehr sauer und beleidigt. Und mir wurde bewusst, dass die schöne Erfahrung mit einem Local im Endeffekt nur ein Scam war, in den ich geraten bin…
Auf dem Rückweg zum Hostel ging es mir immer schlechter, sodass ich mir ein Taxi genommen habe. Die nächsten Tage lag ich mit Fieber flach, sodass weiteres Sightseeing in Yangon für mich flach fiel. Ansonsten wäre ich sehr gerne noch mit dem Circular Train gefahren. Dieser fährt einmal um Yangon herum. Du kannst an jeder Haltestelle aus- und auch wieder einsteigen. Ansonsten gibt es noch viele weitere prunkvolle Tempel und Pagoden in Yangon, mit denen du dir deine Zeit sehr gut vertreiben kannst!
Meine Unterkunftsempfehlung in Yangon:
In Yangon habe ich zuerst eine Nacht im Tribe Theory Hostel* geschlafen. Das Frühstück hier war wirklich sehr gut und die Betten sehr bequem. Man hatte sogar zwei Kissen. Allerdings war der Schlafsaal recht groß und es gab auch keine Tür, sodass es manchmal etwas laut war. Letztendlich habe ich allerdings das Hostel gewechselt, weil es hier extrem viele Mücken gab.
Leider musste ich dann auch in meinem zweiten Hostel, dem Shwe Yo Vintage Hostel* feststellen, dass es nur so von Mücken wimmelte. Gut, dass ich mein Moskitonetz dabei hatte. Also bin ich geblieben. Nicht zuletzt auch, weil es hier sehr leicht war, neue Leute kennenzulernen und viele Aktivitäten angeboten wurden. Außerdem war das Frühstück unfassbar gut!
8. Ngwe-Saung: entspannte Tage an schönem Sandstrand
Weihnachten stand vor der Tür und ich wollte meine letzten Tage in Myanmar gerne am Strand verbringen. Der Süden Myanmars hat einige wunderschöne Strände zu bieten! Allerdings war mir das viel zu weit weg. Bei meiner Route durch Myanmar hätte ich einen Besuch im Süden eher an den Anfang setzen sollen. Somit blieben als erreichbare Alternative noch der Ngwe-Saung Beach und der Ngapali Beach.
Letztendlich entschied ich mich aufgrund der von Yangon aus besseren Erreichbarkeit für den Ngwe-Saung Beach als nächste Stopp auf meiner Myanmar Route, auch wenn der Ngapali Beach um einiges schöner sein soll! Ich war aber auch mit dem Ngwe-Saung Beach recht zufrieden. Hier entspannte ich für 2 Tage. Leider hatte ich nicht ganz so viel Zeit, da ich in Yangon von einem Mitarbeiter des Hostel am 1. Weihnachtstag noch in sein Heimatdorf eingeladen wurde und es einen Tag später für mich auch zurück nach Thailand ging.
Dieses lag auf halber Strecke zwischen Ngwe-Saung und Yangon. Da mein Flug von Yangon aus ging, war es also ein passender weiterer Stopp auf meiner Route durch Myanmar. Ich blieb dort eine Nacht bei der Familie seiner Schwester. Das war definitiv ein ganz besonderes Erlebnis für mich. Mitten in Myanmar mit einer christlichen Minderheiten Weihnachten feiern. Ich glaube die Bewohner des kleinen Dorfes, dessen Namen ich nichtmal weiß, haben vorher auch noch nie einen Touristen gesehen.
Das Leben dort war so ganz anders. So einfach, bescheiden und glücklich. Zumindest machte es den Anschein. Werte wie Zusammenhalt, Nächstenliebe und Rücksichtnahme schienen hier einen viel größeren Stellenwert einzunehmen. Ich wurde bei Nachbarn zum Essen eingeladen und habe abends das traditionelle Weihnachtsfest mit viel Musik, Gesang und Aufführungen auf dem Kirchenvorplatz des Dorfes miterleben können. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung!
Das Leben dort war so ganz anders. So einfach, bescheiden und glücklich. Zumindest machte es den Anschein. Werte wie Zusammenhalt, Nächstenliebe und Rücksichtnahme schienen hier einen viel größeren Stellenwert einzunehmen. Ich wurde bei Nachbarn zum Essen eingeladen und habe abends das traditionelle Weihnachtsfest mit viel Musik, Gesang und Aufführungen auf dem Kirchenvorplatz des Dorfes miterleben können. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung!
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Insgesamt hatte ich in Myanmar keine einfache Zeit. Ich war öfter krank und nach über zwei Monaten alleine unterwegs hat das Heimweh hin und wieder angeklopft. Dass genau zu dieser Zeit auch Weihnachten war und jeder gefühlt zu Hause war, hat alles nicht einfacher gemacht. Außerdem ist es in Myanmar auch nicht ganz so einfach, neue Leute kennenzulernen wie zum Beispiel in Thailand. Das alles hat aber nichts mit dem Land an sich, den Leuten dort oder der Kultur zu tun. Ich bin sehr froh darüber, jetzt in Myanmar gewesen zu sein und nicht in 10 Jahren, wenn der Tourismus zugeschlagen hat. Ich kann jedem empfehlen, die Ursprünglichkeit Myanmars zu erleben, so lange es noch geht!
Hätte ich noch mehr Zeit gehabt, hätte ich auf meiner Myanmar Route auch Mrauk U, Ngapali Beach, Hsipaw, Bago und den Süden des Landes bereist. Nächstes Mal! 🙂
Meine YouTube Playlist zu meiner Myanmar Route
Was war dein Highlight auf deiner Myanmar Route? Lass mir gerne einen Kommentar da 🙂