Viele Backpacker wollen über den Landweg von Koh Chang nach Kambodscha einreisen. So war auch mein Plan. Allerdings hört man immer wieder von korrupten Grenzbeamten und tausenden von Scams, die bei der Grenzüberquerung auf dem Landweg nach Kambodscha auf einen warten. Ich war bereits zuvor in Kambodscha. Allerdings bin ich mit dem Flugzeug eingereist. Am Flughafen ging auch alles mit rechten Dingen zu. Nur eben auf dem Landweg sollte man stets wachsam sein, weil jeder versucht dich über’s Ohr zu hauen. Auch für mich war die Einreise von Koh Chang nach Kambodscha über den Landweg letzten Endes eine Grenzerfahrung. Warum und wie alles ablief, erfährst du hier. Viel Spaß beim Lesen!
Inhalt
- Ausgiebige Internetrecherche als beste Vorbereitung
- Letzte Vorbereitungen in Koh Chang für einen entspannten Grenzübergang nach Kambodscha
- Von Koh Chang nach Kambodscha, das Abenteuer beginnt
- Willkommen im Niemandsland
- Von cholerischen Grenzbeamten und Psycho-Spielchen
- Letztlich habe ich auch zu viel gezahlt
- Vom Bus mitten im Nirgendwo in Kambodscha ausgesetzt
Ausgiebige Internetrecherche als beste Vorbereitung
Bevor es losging, recherchierte ich im Internet, was bei einem Grenzübergang von Thailand nach Kambodscha alles beachtet werden sollte. Möchtest du von Koh Chang nach Kambodscha gibt es zwei beliebte Routen:
- Von Koh Chang nach Siem Reap
- Von Koh Chang nach Shianoukville (Ausgangspunkt, um auf die beliebten Inseln Koh Rong und Koh Rong Samloem zu gelangen)
Auf beiden Routen werden unterschiedliche Grenzposten überquert. Die meisten Schauergeschichten gab es definitiv beim Grenzübergang, der von Koh Chang nach Siem Reap führt. Da es für mich keine Rolle spielte, ob es zuerst nach Siem Reap oder nach Koh Rong gehen sollte, entschied ich mich für den Grenzübergang, der mir entspannter erschien. Ab ging es nach Shianoukville.
Letzte Vorbereitungen in Koh Chang für einen entspannten Grenzübergang nach Kambodscha
Eines der wichtigsten Dinge, damit du beim Grenzübergang nach Kambodscha so wenig Probleme wie möglich bekommst, ist den genauen Betrag für dein Visum dabei zu haben. Und zwar in Dollar. Warum das so wichtig ist, erfährst du weiter unten! Das Visum kostet offiziell 30$. Du solltest aber definitiv etwas mehr dabei haben. Da du in Kambodscha ohnehin fast alles mit US-Dollar bezahlst, hast du folglich keinen Verlust, wenn du im Vorfeld etwas mehr Geld abhebst.
Auf Koh Chang kannst du an Wechselstuben keine Baht Scheine gegen Dollar eintauschen. Hierfür musst du eine größere Bank aufsuchen. Ich habe insgesamt 50$ eingetauscht. Hierfür bin ich zur Bangkok Bank am White Sand Beach auf Koh Chang gefahren.
Eine weitere Möglichkeit ist das Visum bereits im Vorfeld als E-Visum online zu beantragen. Mit dieser Option wirst du bei deiner Einreise am wenigsten Schwierigkeiten haben, da du dein Visum bereits besitzt. Du musst dich auch im Vorfeld nicht mehr darum kümmern, US-Dollar zu bekommen. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass die Einreise nur an bestimmten Grenzübergängen möglich ist. Hier kannst du das E-Visum online beantragen. Ebenfalls siehst du bereits auf der Startseite, an welchen Grenzposten du mit diesem Visum einreisen kannst.
Außerdem musste ich für mein Visa on Arrival immer ein Passfoto vorlegen. Laut Aussagen des Auswärtigen Amtes wird seit Juni 2019 kein Passfoto mehr benötigt. Allerdings habe ich hierzu keine persönlichen Erfahrungswerte. Wenn du etwas weißt, dann gerne ab in die Kommentare!
Ein weiterer Punkt zur Vorbereitung ist natürlich, dir ein Ticket von Koh Chang nach Kambodscha zu holen. Ich empfehle dir hierzu, unbedingt die Preise zu vergleichen! Achte außerdem darauf, ob du bei deiner Anreise nach Koh Chang bereits ein Rückfahrtticket für die Fähre auf’s Festland gekauft hast. Das Ticket nach Kambodscha beinhaltet nämlich häufig auch den Preis für die Fähre. Dieser wurde mir bei Vorlage meines bereits gekauften Tickets erstattet.
Kurz und knapp:
1. Nehme ungefähr 50$ in bar mit, sofern du noch kein Visum hast. Vermeide einen 50$-Schein
2. Hast du bereits ein E-Visum drucke dieses aus! Nur in ausgedruckter Form wird es an der Grenze akzeptiert
3. Vergleiche die Preise und kaufe dir ein Ticket. Achte darauf, ob du bereits ein Rückfahrtticket für die Fähre besitzt
4. Kümmere dich eventuell um ein Passfoto für dein Visum
Von Koh Chang nach Kambodscha, das Abenteuer beginnt
Morgens um 6 Uhr war es dann soweit. Die Reise von Koh Chang nach Kambodscha startete. Mit einem Minivan ging es zunächst über die Insel, um weitere Personen, die Tickets von Koh Chang nach Kambodscha gekauft hatten, in sämtlichen Unterkünften einzusammeln. Dann ging es in Richtung Hafen, wo wir über eine halbe Stunde warten mussten. Bevor wir aussteigen und auf die Fähre gehen konnte, bekamen wir noch schöne gelbe Sticker und wurden durchgezählt. Damit auch keiner unterwegs verloren ging oder in einem anderen Minivan endete.
Dann ging es mit der Fähre auf’s Festland und dort weiter mit dem Minivan zur thailändischen Grenze. Bis hierhin verlief alles ohne Zwischenfälle und es schien so, als hätte ich mir um sonst Sorgen gemacht und als wäre es ein ganz normaler gut organisierter Grenzübergang.
An der Grenze angekommen war mein Wachsamkeitssinn allerdings wieder bei 100%. Unser Minivan hielt ungefähr 500 Meter vor der Grenze. Als wir aus dem Minivan ausgestiegen sind, wurde unser Gepäck bereits auf einen Handkarren verladen. Ich nahm meinen Backpack sofort wieder runter, schnallte ihn mir auf den Rücken und ging mit all meinem Hab und Gut in Richtung Grenze. Ist ja ganz nett, mein Gepäck für mich über die Grenzen zu bringen, aber das schaffe ich selbst auch ganz gut und sogar kostenlos. Denn dieser Service war mit Sicherheit nicht mit im Ticketpreis enthalten.
Auf meinem Weg zur thailändischen Grenze wurde ich bereits von einigen Männern angesprochen, die mir mit meinem Grenzübergang und meinem Visum behilflich sein wollten. Im Endeffekt versuchten sie mich schlichtweg zu verunsichern, in der Hoffnung, dass ich ihre Hilfe noch annehmen würde. So erzählten sie mir, ich bräuchte Baht, um nach Kambodscha einzureisen. Sie könnten mir einen ATM zeigen, da hinter der Grenze alle ATM’s hohe Gebühren verlangen (mit der Santander 1Plus Kreditkarte* bekommst du sowieso alle Automatengebühren zurück) oder ich solle ihnen meinen Reisepass geben. Sie würden sich dann um mein Visum kümmern, da immer nur eine bestimmte Anzahl an Visa an Touristen vergeben werden. Alles Quatsch. Am besten gar nicht auf ein Gespräch einlassen und weiter gehen.
An der Grenze angekommen gibst du einem offiziellen thailändischen Grenzbeamten deinen Reisepass sowie einen kleinen Zettel, der bei deiner Einreise in Thailand von deiner Arrival-Card abgerissen wurde. Hast du diesen Zettel nicht mehr, ist das kein Weltuntergang. Allerdings musst du eventuell einen neuen Papierschnipsel für 100 bis 150 Baht kaufen. Zumindest habe ich das bei Leuten vor mir mitbekommen. Da diese Papiere am Flughafen allerdings immer gratis ausliegen, befürchte ich, dass es nicht ganz legal ist, hierfür Geld zu verlangen.
Du bekommst dann einen Ausreisestempel in deinen Reisepass und das war es auch schon. Offiziell bist du nun aus Thailand ausgereist, allerdings auch noch nicht in in Kambodscha eingereist.
Ganz oft höre ich von anderen Reisenden, dass ebenfalls die Minivan Fahrer sehr behilflich bei der Einreise nach Kambodscha sind. Je nachdem, mit welchem Busunternehmen du die Fahrt nach Kambodscha gebucht hast, kannst du sogar im Bus sitzen bleiben. Dein Reisepass wird dann eingesammelt und der komplette Visa-Antrag für dich übernommen. Natürlich zahlst du hierfür weit mehr als den offiziellen Preis von 30$! Es kann auch sein, dass du irgendwo rausgeschmissen wirst und dir erzählt wird, dass du auf jeden Fall deinen Pass abgeben musst. Aus was für Gründen auch immer.
Kurz und knapp:
1. Gib niemals deinen Pass ab und gehe selbst mit all deinem Gepäck über die Grenze, so wie es an jeder anderen Landesgrenze auch gemacht wird
2. Gibst du deinen Pass nicht ab, kann es sein, dass du dich beleidigen und beschimpfen lassen musst. Gib deinen Pass trotzdem nicht ab
3. Halte an der thailändischen Grenze den Ausreiseschein deiner Visa on Arrival Card bereit
Willkommen im Niemandsland
Nun wird es interessant. Den entspannten Teil auf meiner Reise von Koh Chang nach Kambodscha habe du hinter mich gebracht. Angekommen an der Grenze von Kambodscha wurde ich von sehr vielen Einheimischen belagert, die mir alle beim Ausfüllen meines Visa-Antrags behilflich sein wollten. Keine Sorge, der Antrag ist nicht schwer, sofern du imstande bist, Angaben wie deinen Namen oder deine Reisepassnummer einzutragen. Hier findest du ein paar Beispiele davon, was dich erwartet. Weiterhin gilt: Gib unter keinen Umständen und egal was dir erzählt wird deinen Reisepass aus der Hand!!!
Pass außerdem gut auf deine Wertsachen auf. Taschendiebstähle sind hier keine Seltenheit. Kein Wunder, denn es prasseln Unmengen an Reizen auf dich ein, während du all die Schauergeschichten im Hinterkopf hast, permanent wachsam sein musst, es extrem heiß ist und du all dein Gepäck mit dir rumschleppst.
Während ich damit beschäftigt war, meinen Visa-Antrag auszufüllen, bekam ich bereits mit, wie vielen anderen erzählt wurde, das Visum würde 1500 Baht kosten, was ungefähr 44€ entspricht. Der offizielle Preis für das Visum liegt wie bereits erwähnt bei 30$, was ungefähr 27€ entspricht. Außerdem wurden neben dem Geld auch Reisepässe und Visa-Anträge eingesammelt. Sie gingen daraufhin ins Büro, kamen nach zwei Minuten wieder raus und verteilten die fertigen Visa. Mensch, was für ein Service! Und das für unschlagbare 17€ mehr pro Visum. Was für ein lukrativer Nebenverdienst…
Viel fassungsloser war ich jedoch über die Menge an Menschen, die ohne wenn und aber 1500 Baht bezahlten und ihre Reisepässe einfach einem x-beliebigen Menschen im Niemandsland in die Hand drückten. Mit mir sind an diesem Tag um die 30-40 Personen über Land nach Kambodscha eingereist. Bis auf mich und drei weitere Personen hat jeder 17€ zu viel gezahlt!!
Zunächst versuchte ich den Leuten klar zu machen, dass sie gerade total über’s Ohr gehauen werden und das Visum 30$ kostet. Wieso sollte man auch an der Grenze zu Kambodscha in Baht bezahlen? (hier nun eventuell zurecht die Frage, wieso man in US-Dollar zahlen sollte: Weil es im Gegensatz zu Thai-Baht mitunter die offizielle Währung in Kambodscha ist. Du bekommst sogar am ATM Dollar Scheine). Ich erhielt Antworten wie “naja, das ist halt so”, “wenn die es doch sagen, wird es wohl stimmen” oder “alle müssen das zahlen”. Ich versuchte den Leuten klarzumachen, dass es nicht stimmt und sie gerade extrem abgezogen werden und das Ganze einfach nicht zahlen sollten. Doch dazu kam es nicht…
Kurz und knapp:
1. Fülle deinen Antrag selbst aus und nimm keine Hilfe an
2. Pass auf deine Wertsachen auf. Es ist voll und du bist beschäftigt
3. Bezahle auf keinen Fall in Baht, habe dein Geld passend (35$)
4. Gib deinen Reisepass nicht ab (ich kann es nicht oft genug sagen)
Von cholerischen Grenzbeamten und Psycho-Spielchen
Denn genau in diesem Moment, als ich mit meinen Ausführungen beginnen wollte, stand er vor mir. Ein Einheimischer, um die 35 Jahre und fragte mich nach meinem Busticket. Sagen wir so, er erwischte mich komplett auf dem falschen Fuß. Es war extrem warm, ich war sehr genervt, war irgendwie auch noch halb dabei, meinen Visa-Antrag auszufüllen und dann wollte er mein blödes Busticket sehen, was mich nach Shianoukville bringen sollte. Ich hatte ja noch nichtmal mein Visum.
Also sagte ich ihm, dass ich ihm das jetzt nicht zeigen werde. Daraufhin schrie er mich aus heiterem Himmel an, dass ich ihm jetzt sofort das Busticket zeigen soll, sonst dürfte ich später nicht mehr mitfahren. Diese plötzliche Aggression in seinem Blick und in seiner Stimme schockierten mich extrem. Trotzdem zeigte ich ihm mein Busticket nicht und sagte ihm, dass ich gerade dabei bin, mein Visum zu bekommen und ich ihm das Busticket später zeigen werde, es aber nach Shianoukville geht. Er schimpfte weiter auf mich ein. Ich ignorierte ihn und füllte meinen Visa-Antrag zu Ende aus. Im Nachhinein fragte ich mich, ob mich dieser Typ in dem Moment nicht einfach davon abhalten wollte, alle um mich herum zu bekehren.
Prompt stand der nächste Einheimische neben mir. “1500 Baht for visa. Give me passport, I get visa for you”. Ich erklärte ihm, dass ich in Dollar zahlen werde, zuvor schonmal in Kambodscha war und weiß, dass das Visum 30$ kostet. Er sagte ich solle mit ins Büro kommen. Klar, weg von den anderen, die interessiert zuhörten.
Angekommen im Büro bot sich mir ein überaus interessantes Bild der Ruhe. Während draußen alle auf ihr Visum warteten, hingen die Grenzbeamten im Büro an ihren Handys. Ich setzte mich und erklärte erneut, dass ich nicht in Baht zahlen werde und auch genau weiß, dass das Visum nur 30$ kostet. Zwei der Beamten schauten sich an, sagten etwas zueinander, lachten und teilten mir mit, ich soll draußen warten. Das tat ich dann auch. In dieser Zeit wollte ich einfach nur noch so günstig es geht mein Visum haben. Mir war es mittlerweile auch zu heikel, allen, die weiterhin ihre 1500 Baht bezahlten und sich übers Ohr hauen ließen, etwas zu sagen. Teilweise wurde ihnen sogar gesagt, das Visum kostet 2000 Baht. Ich schaute mir das Spektakel also in Ruhe mit drei weiteren Personen, die ebenfalls nicht bereit waren 1500 Baht oder mehr zu zahlen, an.
Irgendwann bemerkte ich einen kleinen Briefkasten. Wenn man wollte, konnte man hier Verbesserungsvorschläge einreichen. Die ganze Situation war so absurd, dass mich dieser kleine Kasten tatsächlich sehr aufheiterte. Nachdem ich eine halbe Stunde gewartet habe, kam jemand aus dem Büro und sagte uns, wir sollen 40$ zahlen. Daraufhin zeigte ich ihm in meinem Reisepass meinen Visa-Sticker von meiner vorherigen Kambodscha Reise, auf dem ganz klar unter “Fee” 30 USD vermerkt waren. Er ging wortlos zurück in sein Büro.
Nach einer weiteren halben Stunde stand mein lieber Busfreund wieder vor mir. Immer noch äußerst schlecht gelaunt. Dieses Mal zeigte ich ihm mein Ticket. Er machte mir großen Stress und sagte, ich müsse mich beeilen, da der Bus jeden Moment losfährt. Allerdings konnte ich weit und breit keinen Bus sehen. Stattdessen sah ich die anderen aus meinem thailändischen Minivan – alle um mindestens 1500 Baht ärmer – auf kambodschanischem Boden sitzend auf den Bus warten. Ich teilte meinem Busfreund mit, dass ich so lange warten würde, bis der Bus kommt. Im Endeffekt wurde hier nur versucht, Druck auszuüben. Denn alle an der Grenzen arbeiten irgendwie zusammen.
Eine weitere halbe Stunde später gab es nur noch mich und die anderen drei, die auf ihr Visum warteten. Die lieben Grenzbeamten hatten anscheinend an diesem Tag genug Schwarzgeld verdient. Insgesamt hat man uns fast zwei Stunden warten lassen, bis wir unser Visum bekommen haben.
Kurz und knapp:
1. Lass dich nicht verunsichern oder bequatschen
2. Hab Geduld. Am Ende wirst du nicht mehr als 35$ zahlen müssen, wenn du weiter drauf beharrst, dass du den richtigen Preis kennst
Letztlich habe ich auch zu viel gezahlt
Letztendlich haben wir unser Visum dennoch nicht für 30$ bekommen. 35$ war das letzte Wort der Grenzbeamten. Meine Frage, warum ich denn das letzte Mal weniger zahlen musste wurde mit den Worten “35$, last offer, pay now!” ignoriert. Ich fand, dass ich mich tapfer geschlagen habe und schob meinen Reisepass, meinen Visa-Antrag und 35$ über den Tresen. Interessanterweise wurde dieses Mal das Feld, auf dem der für das Visum bezahlte Betrag eingetragen wird, freigelassen. Wahrscheinlich gab es keinen 35$ Stempel 😉
Natürlich kann man sich jetzt zurecht fragen, ob es das ganze Warten und den Stress wert ist, ein paar Euro zu sparen. Für mich war es das definitiv wert, denn ich hätte sowieso auf den Bus warten müssen. Außerdem bin ich auch eher der Typ, dem es bei sowas um’s Prinzip geht. Wenn das Visum 30$ kostet, dann ist das einfach der offizielle Preis. Korruption ist etwas, das ich nicht aus Bequemlichkeit unterstützen möchte. Wenn jeder weiterhin einfach das zahlt, was verlangt wird, wird sich nie etwas ändern! Wenn ich außerdem jedes Mal auf meiner Reise die Einstellung habe, dass es ja “nur” ein paar Euro mehr sind, dann würde mein Geld definitiv nicht lange ausreichen.
Auf dem Landweg von Koh Chang nach Kambodscha erwarten dich allerdings noch viel mehr Scams, wenn du dich für den Grenzübergang entscheidest, der nach Siem Reap führt. Gibst du allerdings niemals deinen Reisepass aus der Hand, überquerst die Grenze eigenständig und hast das Geld ansatzweise passend in Dollar dabei, bist du auf der sicheren Seite!
Vom Bus mitten im Nirgendwo in Kambodscha ausgesetzt
Das Visum endlich in der Tasche, mussten wir alle noch eine weitere Stunde auf den Bus warten. Verrückt, denn eigentlich sollte der Bus doch vor 1,5 Stunden schon so gut wie da gewesen sein… Wie dem auch sei, irgendwann kam der Bus, der uns auf direktem Wege nach Shianoukville bringen sollte. Mein Busfreund, der plötzlich zu einem der nettesten Menschen weit und breit mutiert ist, kontrollierte extrem gut gelaunt, ob jeder ein gültiges Visum bekommen hat. Hallo Persönlichkeitsstörung!
Nach einer Stunde stoppten wir an einem Rastplatz. Der Bus wäre kaputt und würde es nicht bis nach Shianoukville schaffen. Wir sollten warten. Ein neuer Bus würde kommen.
Wir warteten.
Zwei Stunden.
Ein neuer Bus kam nicht.
Allerdings kam irgendwann als es schon anfing dunkel zu werden ein anderer Bus. Ein Bus, voller Menschen. Ein Bus mit wenig Platz, der uns jedoch letztendlich mitnahm. Menschen standen oder saßen in den Gängen und Kinder wurden auf den Schoss der Erwachsenen gesetzt. Und unser Busfahrer? Der ist gefahren als hätte er Tollwut. Aber irgendwann, nach fast 18 Stunden bin ich endlich im stinkenden Shianoukville angekommen.
Wenn du wissen möchtest, wie meine weitere Route durch Kambodscha aussah, dann schau gerne mal hier vorbei! Bist du auch schonmal über Land nach Kambodscha eingereist? Wie waren deine Erfahrungen? Schreib mir gerne in die Kommentare, sodass auch andere davon profitieren können 🙂