alleine reisen als Frau

Alleine reisen als Frau – wie war es für mich?

Sommer 2018. Meine langjährige Beziehung ging zu Ende und ich stand plötzlich da. Verbeamtete Lehrerstelle gekündigt, Wohnung gekündigt, ein Plan in meinem Kopf, der die letzten Jahre herangereift ist. Ich möchte die Welt sehen. Ferne Länder bereisen. Endlich mal das tun, was ich möchte und nicht das, was Schule, Uni oder Vorgesetzte mir sagen. Aber möchte ich das auch alleine machen? Kann ich das überhaupt? Alleine reisen. Und dann auch noch alleine reisen als Frau… Ich war doch noch nie alleine weg. Nichtmal für ein Wochenende. Und jetzt gleich eine Weltreise mit offenem Ende?!

Meine persönlichen Erfahrungen, eine Portion Motivation und nützliche Tipps zum Thema alleine reisen gibts in diesem Beitrag!

Meine Gedanken, Ängste und Sorgen vor der Reise


Chaos pur. Für mich war es definitiv nicht einfach, einen Flug zu buchen. Um das Gedankenwirrwarr in meinem Kopf zu stoppen, habe ich mir letztendlich zwei Fragen gestellt:

  1. Was habe ich zu verlieren beziehungsweise was ist das Schlimmste, was mir passieren kann?
  2. Würde ich es in ein paar Jahren bereuen, wenn ich diesen Schritt nicht gehen würde?

Diese zwei Fragen haben mir extrem geholfen, weil sie die Angst ausklammern und einen realistischen und weniger emotionalen Blick auf das Ganze geben. Ich hatte rein gar nichts zu verlieren. Sollte es mir nicht gefallen, kann ich jederzeit wieder zurück kommen. Das Schlimmste, was mir passieren konnte, war einzusehen, dass alleine reisen nichts für mich ist, wiederzukommen und da weiter zu machen, wo ich aufgehört habe. Der schlimmste Fall war also sozusagen meine damalige Ausgangssituation. Außerdem wusste ich genau, dass ich es irgendwann bereuen würde, wenn ich diesen Schritt aus Angst nicht gehen würde. Vielleicht nicht in zwei oder drei Jahren. Aber definitiv in 10, 20 oder 30 Jahren!

alleine reisen als Frau

Die Angst ist eine interessante Emotion. Ich habe in dieser Zeit auch gelernt, die Angst als einen gesunden und wertvollen Teil von mir zu akzeptieren. Angst ist eine Emotion wie Freude, Glück oder Trauer, die in lebensbedrohlichen Situationen auch durchaus Sinn macht und dich beschützt. Die Angst ist manchmal aber auch ein kleiner Übertreiber. Denn alles Unbekannte kann plötzlich für deine Angst lebensbedrohlich erscheinen. Hör ihr dennoch ruhig zu, denn das, was sie zu sagen hat, verdient auf jeden Fall Beachtung. Lass dich allerdings nicht völlig von deiner Angst vereinnahmen und hinterfrage sie kritisch. Wovor genau hast du denn Angst? Ist es wirklich lebensbedrohlich? Und lass an dieser Stelle auch mal den Mut zu Wort kommen 🙂

Ich habe viele Nachrichten bekommen, wie mutig ich bin. Ich selbst fühlte mich allerdings überhaupt nicht mutig. Wie kann man mutig sein, wenn man sich vor Angst fast in die Hose macht? Mutig waren für mich Helden aus meiner Kindheit, die ohne Angst ins nächste Abenteuer zogen. Mittlerweile habe ich verstanden, dass es viel mutiger ist, Dinge zu tun, obwohl man Angst hat!

alleine reisen als Frau

So kam es, dass ich einen Flug buchte. Eigentlich ziemlich unspektakulär. Klick und fertig. Trotzdem hat sich in diesem Moment etwas getan. Der Mut hat sich vor die Angst gedrängelt. Die Angst war zwar immer noch da, aber irgendwo in den hinteren Reihen. Plötzlich konnte ich voller Vorfreude beginnen, meine Reise zu planen. Ich habe eine Entscheidung getroffen und das hat viel bewirkt. Und dann war es soweit. Am 18. Oktober 2018 stieg ich in ein Flugzeug, das mich weit weg bringen sollte. Und sobald ich im Flugzeug saß, war sie verschwunden, die Angst. Ich glaube ich habe sie am Gate vergessen.

Wie war es alleine zu reisen?


Alleine zu reisen und auch alleine als Frau zu reisen, ist auf jeden Fall machbar, allerdings war es für mich nicht das Nonplusultra! Viele Erfahrungsberichte zu diesem Thema suggerieren dir, dass es nichts besseres gibt, als alleine als Frau zu reisen. Meiner Meinung nach kannst du nur enttäuscht werden, wenn du diese Erwartung im Kopf hast.

Für mich bedeutete alleine zu reisen, dass ich ständig extreme Höhen und Tiefen hatte. Während ich zu Hause in meiner Komfortzone saß, war meine Laune konstant auf einem Level. Mir ging es natürlich mal besser und mal schlechter. Als ich alleine gereist bin, waren diese Emotionen allerdings viel stärker ausgeprägt. Ich hatte meine höchsten Hoch’s, aber auch meine tiefsten Tief’s. Vor allem in den ersten drei Monaten. Ich musste mich mit der neuen Situation arrangieren.

Während meiner Tiefpunkte dachte ich häufig aufgrund der Erfahrungsberichte, die mir permanent vermittelt haben, dass alleine als Frau zu reisen das Beste ist, was man machen kann, dass das Reisen vielleicht einfach nichts für mich ist. Dass ich vielleicht einfach nicht der Typ bin, um alleine zu reisen. Kaum jemand sagt dir vorher wie einsam und überfordernd es manchmal auch sein kann. Irgendwann habe ich angefangen, mich mit anderen auszutauschen und gemerkt, dass vor allem viele Frauen, die alleine reisen, das Gleiche empfinden wie ich. Dieser Austausch hat unglaublich gut getan und ich erinnere mich noch gut an den Abend, als ich und zwei andere Mädels durchgehend zusammen im Hostelzimmer geheult haben!

Die Vorteile des alleine Reisens


Trotz dieser emotionalen Achterbahnfahrt gibt es natürlich auch eine Menge guter Gründe, alleine zu reisen. Oft liest man auch, dass man sich und seine eigenen Grenzen durchs alleine reisen besser kennenlernt. Dieser Satz hat mich auf meiner Reise permanent begleitet. Klingt nämlich total spektakulär und tiefgründig. Ehrlich gesagt weiß ich allerdings nicht genau, ob ich mich wirklich besser kennengelernt habt. Ich glaube ich kannte mich vorher auch schon sehr gut. Ich weiß, dass ich ein emotionaler Mensch bin, der gerne in Gesellschaft von Menschen ist, die auf meiner Wellenlänge sind. Mir ist bewusst, was ich mag und was ich nicht mag. Was mich triggert und dass ich Dinge lieber gemeinsam mit tollen Menschen erlebe als alleine.

alleine reisen als Frau

Und dennoch habe ich eine neue Seite an mir kennengelernt. Ich habe gelernt, besser mit Stresssituationen klarzukommen und das Leben einfach mal passieren zu lassen! Ich muss nicht immer alle Eventualitäten einplanen und wenn etwas schief läuft, dann ist es besser lösungsorientiert an die Sache heranzugehen anstatt den Kopf in den Sand zu setzen. Das Leben passiert und manchmal kommen Sachen anders als geplant oder laufen total schief. Wenn du alleine reist, ist in der Regel niemand da, der Dinge für dich erledigen oder der deine Emotionen für dich abfangen kann. Man ist für sich selbst verantwortlich. In herausfordernden Situationen, in denen ich mit jemandem an meiner Seite meinen Emotionen freien Lauf gelassen hätte, musste ich einen kühlen Kopf bewahren. Das hat dazu geführt, dass ich nach einigen Monaten so entspannt war, dass mich kaum mehr etwas aus der Bahn geworfen hat.

Außerdem bin ich zwangsläufig viel selbstbewusster geworden. Es ist zum Beispiel niemand da, der für dich nach dem Weg fragt. Ich habe gelernt, dass ich auch auf einem fremden Kontinent ohne Hilfe von A nach B komme. Dass ich mir selbst immer helfen kann. Dass es immer einen Weg gibt, egal was passiert! Ich selbst war letztlich mein bester Freund und engster Reisebegleiter, der bei Probleme immer für mich da war.

Eine weiterer Vorteil ist die Unabhängigkeit, die du genießt. Du musst dich nach niemandem richten und kannst dir deinen Tag so einteilen wie du möchtest. Kannst dort Essen gehen, wo du möchtest und wieder gehen, wann du möchtest. Du kannst entscheiden, was du unternehmen möchtest. Vor allen Dingen kannst du auch schlichtweg reisen wann, wohin und wie lange du möchtest.

Außerdem wirst du viel einfacher und schneller neue Leute kennenlernen. Du baust Freundschaften rund um die Welt auf und lernst, auf Leute zuzugehen. Wenn du dich alleine fühlst, musst du den Schritt wagen und andere Menschen ansprechen. Hier liegt auch ein weiterer Vorteil im alleine Reisen. Dein Englisch wird sich zwangsläufig verbessern. Bevor ich auf meine Reise gestartet bin, war mein Englisch sehr ausbaufähig. Ich war zunächst ständig auf der Suche nach deutsch-sprechenden Menschen. Hinterher habe ich mich ungern als Deutsche geoutet, da ich einfach nicht wieder ins Deutsche wechseln wollte, sondern weiterhin in einer Sprache kommunizieren wollte, die andere auch verstehen können.

Die Nachteile des alleine Reisens


Neben der emotionalen Achterbahnfahrt kann alleine reisen aber auch von Zeit zu Zeit sehr einsam sein. Natürlich lernt man immer wieder Leute kennen. Bist du erst einmal unterwegs, merkst du schnell, dass es nichts Besonderes mehr ist, alleine als Frau zu reisen und viele Frauen dieses Abenteuer wagen. Trotzdem bedeutet das Kennenlernen von Leuten nicht automatisch, dass du auch mit diesen Personen auf einer Wellenlänge bist. Und hast du dann mal eine Person gefunden, mit der es auf Anhieb passt, ist das Glück meist von kurzer Dauer. Ich habe auf meiner Reise häufiger Menschen kennengelernt, mit denen es auf Anhieb gepasst hat. Manchmal war ich allerdings nur zwei Tage, manchmal aber auch mehrere Wochen mit ihnen unterwegs.

alleine reisen als Frau

Das Fehlen von etwas Vertrautem, einer Person, bei der man sich auch einfach mal fallen lassen kann, war für mich eine große Herausforderung beim alleine Reisen, mit der ich mich irgendwie arrangieren musste. Jeden Tag musste ich mich damit auseinandersetzen, was ICH möchte. Niemand hat mir eine Option gegeben, sodass ich mich entweder dafür oder dagegen entscheiden konnte. Vielmehr warteten täglich Unmengen an Optionen auf mich. Angefangen bei “wo esse ich etwas”, über “was mache ich heute” und “wo schlafe ich?” hin zu “wo soll es als nächstes hingehen”. Mir standen sämtliche Türen offen und diese Freiheit, alles tun zu können, was man selbst möchte, ist teilweise sehr überfordernd. Es gab Tage, da war mir alles zu viel und ich habe nichts gemacht. Einfach, weil ich mich nicht entscheiden konnte. Ich denke es war gut, dass ich mir diese Tage ab und zu eingeräumt habe.

Außerdem sind manche Länder nicht unbedingt zu empfehlen, wenn du als Frau alleine reisen möchtest. Ich habe beispielsweise niemanden getroffen, der alleine als Frau in Indien unterwegs war und mir nicht mindestens eine Story erzählen konnte, in der etwas mehr oder weniger Schlimmes passiert ist.

Ein weiterer Nachteil am alleine reisen ist, dass du dir gewisse Kosten nicht immer mit jemandem teilen kannst. Leihst du dir beispielsweise einen Roller aus, trägst du die Kosten alleine. Ebenso Transportkosten wie Taxis oder Tuk Tuks. Manchmal wird auch bei Islandhopping-Touren pro Boot bezahlt. Andererseits liegt gerade hierin auch die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen. Ich habe häufig einfach andere Reisende angesprochen, ob sie nicht Lust haben, sich einen Roller zu teilen oder beim Islandhopping auf andere Menschen gewartet.

Vor meiner Reise habe ich mir übrigens vor allem Sorgen im Hinblick auf folgende Punkte gemacht:

  1. Was mache ich mit meinem Gepäck, wenn ich mal auf Toilette muss?
  2. Wer macht Fotos von mir?

Die Lösung: Nur weil du alleine reist, heißt das nicht, dass du unterwegs keine Leute kennenlernst, mit denen du weiter reist. Insgesamt war ich wirklich sehr selten komplett alleine. Und wenn, dann habe ich andere gefragt, ob sie kurz auf meinen Rucksack aufpassen können. Du findest immer jemanden, der vertrauenswürdig erscheint. Meine Wertsachen habe ich immer mit aufs Klo genommen. Beim Fotografieren habe ich auch häufig andere Menschen gefragt. Ansonsten hat jede Kamera heutzutage auch einen Selbstauslöser. Du glaubst gar nicht wie kreativ du für ein gutes Foto werden kannst 😉

Meine Anti-Angst-Tipps für deine erste Solo-Reise


Dass du dir vor deiner ersten Reise alleine Sorgen und Gedanken machst, ist völlig normal! Hier vorab ein paar Tipps, die dir deine Sorgen und Ängste etwas nehmen:

  • Hinterfrage deine Gefühle. Ist deine Angst wirklich begründet? Was ist das Schlimmste, das dir passieren kann? (solltest du jetzt sagen “sterben, ausgeraubt oder entführt werden”, dann halte dir vor Augen, dass dir das wirklich ÜBERALL, selbst in deinem Heimatdorf, passieren kann!)
  • Oft lese ich als Tipp, dass man klein starten und nicht direkt ans andere Ende der Welt fliegen soll. Ich sehe das anders! Es ist im Endeffekt egal, ob du in Frankreich oder in Neuseeland sitzt. Wenn du Heimweh hast, hast du Heimweh. Und das kann dich überall treffen. Ich empfehle dir, dir ein Land auszusuchen, dass dich unglaublich reizt. Schau dir vorher YouTube Videos zu dem Land an. Lass dich inspirieren und lass die Vorfreude die Angst ersetzen.
  • Buche einen Flug!!! Mein wohl wichtigster Tipp, um die Angst zu überwinden. Sobald du ein Startdatum und ein Flugticket hast, kannst du beginnen, deine Reise konkret zu planen. Zuvor war alles eher recht unbekannt. Unbekanntes macht uns erst einmal Angst. Jetzt, wo du planen kannst, nehmen deine Reisepläne plötzlich Gestalt an, was dir Sicherheit gibt. An die Stelle des bösen Unbekannten tritt nun die Vorfreude auf das nächste Abenteuer! Schau für deine Planung gerne mal hier vorbei!
  • Setze dir gegebenenfalls ein Enddatum (für den Anfang nicht unbedingt länger als drei bis fünf Monate) oder mach dir bewusst, dass du jederzeit wieder nach Hause kannst. Niemand zwingt dich, weiter zu reisen!
  • Schmeiße eine tolle Abschiedsparty und hol dir nochmal einiges an Motivation von deinen Freunden ab, die dich sicherlich alle beneiden werden und für deinen Mut bewundern!
  • Packe deinen Koffer oder Backpack. Heule, weil viel zu wenig hineinpasst. Fahre zum Flughafen, steig in diesen verdammten Flieger und hab eine wunderbare Zeit 🙂
  • Sollte das Heimweh doch mal einsetzen, tausche dich mit anderen Reisenden aus. Es hilft, glaub mir!
alleine reisen als Frau

Trotzdem kann es sein, dass die Angst einfach so groß ist, dass du dich nicht traust, alleine loszuziehen. An dieser Stelle möchte ich dir kurz das Konzept von Join my trip vorstellen. Join my trip ist eine Community von Reisenden und Reiseinteressierten. Du hast entweder die Möglichkeit, einer Reise beizutreten oder aber selbst eine Reise zu planen und Mitreisende zu finden. Planst du selbst eine Reise, kannst du entscheiden, wer dich begleiten darf und hierfür je nachdem, wie gut du alles geplant hast, sogar Geld bekommen. Die Vorteile von Join my trip sind ganz klar: Kosten und wunderschöne Momente können dann geteilt werden. Ich finde das Konzept sehr interessant. Schau gerne mal vorbei! Vielleicht ist das ja was für dich 🙂

Sicherheit im Hinblick auf das alleine Reisen als Frau


Ich habe mich während meiner Reise alleine nie unsicher gefühlt. Natürlich gilt es wie immer allgemeine Dinge zu beachten. Geh nicht im Dunkeln in zwielichtigen Gegenden spazieren. Renne nicht mit deiner dicken Spiegelreflexkamera und deiner Goldkette durch die Slums von Kambodscha. Achte auf deine Getränke. Trage eventuell einen Fake-Ehering. Und so weiter.

Trotzdem kann es passieren, dass du in Situationen gerätst, in denen du dich unsicher fühlst oder dir dein Bauchgefühl sagt, dass gerade etwas schief läuft. In diesen Situationen ist es wichtig, dass du einen kühlen Kopf behältst und dich nicht in eine Art Opferrolle drängen lässt. Je nach Situation kann es hilfreich sein, wenn du so tust, als würdest du telefonieren. Denk dir am Telefon ruhig eine Geschichte aus, die deinem gegenüber mitteilt, dass Menschen auf dich warten oder wissen, wo du dich gerade aufhältst.

Ich habe vor meiner Reise überlegt, Pfefferspray mitzunehmen. Allerdings würde ich dir hiervon unbedingt abraten, da die Waffengesetze von Land zu Land unterschiedlich sind. Reist du in ein Land ein, in dem Pfefferspray unter das Waffengesetz fällt und somit illegal ist, hast du ein riesiges Problem! Letztendlich bin ich auf einen Taschenalarm* gestoßen. Eine gute Alternative zum Pfefferspray! Die Dinger machen einen Höllenlärm.

Höre ansonsten immer auf dein Bauchgefühl. Fühlt sich irgendetwas nicht richtig an, lass es sein!

Fazit: Kann ich es empfehlen, alleine zu reisen?


Ich kann und möchte an dieser Stelle nicht sagen “Reise auf jeden Fall alleine als Frau um die Welt. Es wird dein Leben verändern und ist die beste Erfahrung, die du machen kannst”. Das waren Sätze, die ich vor meiner Reise im Kopf hatte und bei mir falsche Erwartungen geweckt haben. Für mich war definitiv das Reisen an sich etwas, das mein Leben verändert hat. Eine Erfahrung, für die ich mehr als dankbar bin und die es wert war, mein altes Leben erstmal hinter mir zu lassen. Ich denke aber, dass ich diese Erfahrung auch gemacht hätte, wenn ich nicht alleine unterwegs gewesen wäre!

Wie du das alleine reisen empfindest, hängt von sehr vielen verschiedenen Faktoren ab. Davon, welche Erfahrungen du unterwegs machst, welche Leute du kennenlernst, was du alles erlebst und vor allem auch von deiner Persönlichkeit. Ich bin der Meinung, dass nicht jeder für’s alleine Reisen gemacht ist, auch wenn einem häufig im Internet etwas anderes suggeriert wird. Im Internet findest du hunderte von Gründen, warum du alleine losziehen solltest. Und diese Gründe stimmen auch alle, jedoch treffen die meisten dieser Gründe auch auf das gemeinsame Reisen mit jemand anderem zu.

alleine reisen als Frau

Für mich war der Wunsch, die Welt zu sehen, so stark, dass ich es trotz meiner Angst versucht habe. Es war definitiv alles machbar und ich hatte tolle Momente und habe es oft auch genossen, alleine zu sein. Teilweise war ich aber auch sehr einsam und manchmal hat sich das alleine Reisen einfach als ein trauriger Kompromiss angefühlt. Es war ein ewiges Auf und Ab.

Um es auf den Punkt zu bringen: Ist dein Reisewunsch so stark und es ist niemand da, der mit dir reist, dann buch dir ein Ticket und starte in dein eigenes Abenteuer. Die Angst sollte dich niemals davon abhalten, deinen eigenen Weg zu gehen. Alleine als Frau zu reisen ist machbar und kann dir einzigartige Erfahrungen liefern und wunderschön sein! Und selbst wenn nicht immer alles gut läuft, wirst du Erinnerungen sammeln, die dir niemand mehr nehmen kann. Vielleicht ist das alleine Reisen als Frau etwas für dich, vielleicht nicht. Fakt ist allerdings, dass du es nie herausfinden wirst, wenn du es nicht wenigstens versuchst. Und wer weiß, vielleicht wird die Reise ja doch dein Leben verändern und die beste Erfahrung sein, die du jemals machen konntest! 🙂

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