Indonesien, ein Land voller Warungs, toller Surfspots, freundlicher Menschen, schöner Strände und einer atemberaubenden Vulkanlandschaft. Vor allem auf Lombok hast du die Möglichkeit, einen der höchsten Vulkane des Landes zu besteigen: Den Mount Rinjani! Wer mich kennt weiß, dass ich eher der Typ Mensch bin, der lieber faul mit einer Kokosnuss am Strand liegt. Als ich jedoch von Central Rinjani Trekking zu einer dreitägigen Trekkingtour eingeladen wurde, fand ich mich nach längerem Zögern plötzlich doch Ende September mitten im Mount Rinjani Trekking wieder.
Warum ich dir eine Tour mit Central Rinjani Trekking absolut empfehlen kann und es rückblickend für mich eine der besten Erlebnisse in Indonesien war, erfährst du in diesem Artikel, der auch ohne Einladung absolut den gleichen Inhalt haben würde! 🙂
Inhalt
- Allgemeine Infos
- Mount Rinjani Trekking, mein Erfahrungsbericht
- • Mount Rinjani Trekking Tag 1: Glücklich über den Wolken!
- Meine erste Nacht: Halb erfroren über den Wolken
- 1.000 Höhenmeter in weniger als zwei Stunden zum Sonnenaufgang
- • Mount Rinjani Trekking Tag 2: Gefährliche Wege in Richtung Kraterrand
- Meine zweite Nacht: Zum Glück auch die letzte Nacht
- • Mount Rinjani Trekking Tag 3: Ist bergab unbedingt so viel besser?
- • Mein persönliches Fazit
- Mein YouTube Video zum Mount Rinjani Trekking
- Was unterscheidet Central Rinjani Trekking von anderen Touranbietern?
- • Welche alternativen Touren bietet Central Rinjani Trekking an?
- • Was kostet ein Trekking zum Mount Rinjani?
- Meine Hotelempfehlung in Senggigi: Norton Homestay
Allgemeine Infos
Während meines Flugs von Bali nach Flores überflogen wir die Insel Lombok. An diesem Tag war es recht bewölkt. Ich schaute aus meinem Fenster und konnte meinen Augen kaum trauen. Der Mount Rinjani ragte mit seinem Kratersee aus den Wolken empor. Ein wahnsinniger Anblick. Wenn du aus dem Flugzeug siehst, wie hoch und majestätisch dieser Berg ist und du weißt, dass du bald dort oben über den Wolken stehen wirst (und vorher natürlich irgendwie hochlaufen musst), hinterlässt das ein leichtes Gefühlschaos. Neben einem Gefühl von Vorfreude auf das Mount Rinjani Trekking und die grandiose Aussicht klopfte vor allem auch die Angst an. Bin ich wirklich fit genug für dieses Vorhaben? Was ist wenn der Vulkan ausbricht? Gab es nicht 2018 erst ein ziemlich schlimmes Erdbeben?
Der Mount Rinjani ist insgesamt 3.726 Meter hoch und zuletzt 2010 ausgebrochen. In seiner Mitte liegt der Kratersee Segara Anak, welcher ebenfalls ein sehr spiritueller Ort ist und aus diesem Grund häufig von Einheimischen besucht wird. Der Kratersee befindet sich 600 Meter unterhalb des Kraterrandes. Aufgrund vieler Eruptionen in den 90er Jahren entstand am Rand des Kratersees ein neuer Vulkan.
2018 traf Lombok gegen Abend ein schweres Erdbeben, von dem auch der Mount Rinjani nicht verschont geblieben ist. Hunderte Menschen mussten evakuiert werden. Todesopfer gab es ebenfalls. Dieses Erdbeben hat bis heute Folgen hinsichtlich des Trekkings auf den Mount Rinjani. So dürfen sich pro Tag nur noch 150 Menschen auf dem Mount Rinjani befinden. Außerdem ist der höchste Gipfel auch ein Jahr nach dem Erdbeben noch nicht wieder freigegeben, da der Weg dorthin noch immer als zu unsicher gilt. Zur Zeit (September 2019) kannst du höchstens bis auf 3.200 Meter auf den Mount Rinjani.
Ein Aufstieg auf den Mount Rinjani ist laut vieler Blogbeiträge extrem schwierig. Vor meiner Indonesien Reise recherchierte ich bereits ausgiebig. Die vielen Erfahrungsberichte schreckten mich unglaublich ab. Es hörte sich teilweise so an, als könntest du es auf keinen Fall schaffen, wenn du nicht der sportlichste Mensch der Welt bist oder das Mount Rinjani Trekking wurde mit einem Tripp zur Hölle verglichen. Ja, es geht bergauf, teilweise auch sehr steil. Und ja, es ist vor allem nachts sehr kalt. Und ja, es ist häufig auch sehr anstrengend. Aber mit einem Tripp zur Hölle würde ich es definitiv nicht vergleichen und der sportlichste Mensch der Welt bin ich auch nicht!
Mount Rinjani Trekking, mein Erfahrungsbericht
Drei Tage Mount Rinjani Trekking. Zwei Nächte Camping unter einfachen Bedingungen. 3.200 Höhenmeter. Höhen und Tiefen. Sowohl mental als auch körperlich. Ein Ritt zur Hölle war es dennoch nicht, eher in Richtung Himmel, aber fangen wir von vorne an!
Morgens um 6 Uhr wurde ich in Senggigi abgeholt und zwei Stunden in den Ort Air Berik gefahren. Den Abend davor habe ich damit verbracht, meinen Tagesrucksack zu packen. Und zwar leicht! Gar nicht so einfach, aber glaub mir, jedes Gramm zählt. Angekommen in Air Berik gab es Kaffee, Tee, frisches Obst und das letzte Mal eine Toilette. Während der 3-Tages-Tour werden zwei verschiedene Ziele angesteuert:
- Der zweite Gipfel “Puncak Kondo” auf 3.200 Metern, den du zum Sonnenaufgang besteigst
- Ein Campingplatz am Kraterrand mit Aussicht auf den Kratersee
Am dritten Tag geht es dann nur noch bergab. Wir hatten die freie Wahl, welches Ziel wir zuerst ansteuern wollten und entschieden uns für den zweiten Gipfel. Im Nachhinein eine sehr gute Entscheidungen, da der Aufstieg zum Sonnenaufgang echt nicht ohne war und meine Beine von Tag zu Tag an Kraft verloren haben.
• Mount Rinjani Trekking Tag 1: Glücklich über den Wolken!
Von Air Berik ging es zunächst weitere 40 Minuten mit einem Pickup Truck über eine extrem holprige Straße durch Bananenplantagen, bis wir auf etwa 600 Metern den Ausgangspunkt des Trekkings erreichten. Hinein in den Wald am Fuße des Mount Rinjani. Das erste Stück verlief recht flach. Hin und wieder ging es etwas bergauf, aber alles hielt sich sehr im Rahmen. Nach etwa einer Stunde machten wir eine kleine Pause und unser Guide fragte uns, ob wir einen Wanderstock haben möchten. “Klar, kann ja nicht schaden”, dachte ich mir. Im Nachhinein wurde dieser Stock zu meinem besten Freund für die nächsten drei Tage und ich hätte mich ohne ihn wohl mehrfach der Länge nach hingelegt 😀
Weiter ging es. Stetig bergauf. Aber alles sehr moderat. Klar, es war nicht vergleichbar mit einem Tag am Strand, aber der Schatten der Bäume war angenehm und kühl und alles war gut machbar. Nach dem Mittagessen wurde es allerdings sehr steil. Meine Waden und Oberschenkel brannten immer mehr, ich sah aus als hätte ich geduscht und um mich herum war plötzlich alles nebelig. Willkommen in den Wolken!
Vor dem Mount Rinjani Trekking habe ich mir fest vorgenommen, mich nicht zu beschweren. So biss ich die Zähne zusammen und setzte einen Fuß vor den anderen. Auch wenn es anstrengend war, hatte ich dennoch gute Laune. Bis die Büsche um mich herum immer dichter wurden und ich mir an einem Ast das Knie aufschürfte und blutete. Durchs Schwitzen hielt auch kein Pflaster, sodass die ganze Zeit andere Äste die Wunder berührten. Letztlich wickelte ich mein Kopftuch ums Knie. Die Wunde war auch eher eine kleine Schramme, aber es ist interessant, was dieser kleine Zwischenfall in meinem Kopf auslöste und mit meiner Laune machte. Ich war schlichtweg nicht mehr fokussiert. Alles erschien plötzlich viel anstrengender, obwohl sich am Weg nicht viel änderte.
Der Weg durch den Wald war allerdings wirklich sehr interessant. Aufgrund der verschiedenen Höhen änderte sich der Wald zunehmend. Sowohl der Boden, die Bäume, Sträucher und Gräser als auch die Geräusche und die Tiere des Waldes.
Und dann war er plötzlich da. Der Moment, an dem wir die Sonne wiedergesehen haben. Ich kann es nicht in Worte fassen. Stell es dir so vor: Du läufst seit Stunden durch den Wald, einen Vulkan hinauf. Um dich herum nichts als Nebel. Der Wald hört auf. Der Nebel ist noch immer da und umgibt dich. Dein Guide sagt dir, dass es vielleicht noch 10 Minuten bis ins Camp sind. Und von einer Sekunde auf die andere spürst du die Sonne auf deiner Haut. Du schaust dich um und siehst wie der Nebel beziehungsweise die Wolken innerhalb von Sekunden die Sicht auf die dich umgebenden Berge freigeben. Hast du diesen Anblick verdaut, der mich für einige Sekunden wirklich umgehauen hat, realisierst du, dass du dich über den Wolken befindest und es geschafft hast!
Was für ein toller Moment! Die letzten Meter legte ich mit neuer Motivation und einem dicken Grinsen im Gesicht zurück. Angekommen im Camp konnte ich es kaum fassen! Es gab tatsächlich eine Schaukel. Eine Schaukel über den Wolken. Ich tauschte meine Trekkingschuhe gegen Flip Flops ein, hing meine nassen Klamotten zum Trocknen in der Sonne auf, machte es mir bequem und schaute mir den Sonnenuntergang über den Wolken an.
Nachdem die Sonne den Horizont berührt hat, gab es Abendessen. Das Essen war zwar kein 5-Gänge Menü, aber während des gesamten Trekkings sehr abwechslungsreich und gut. Hühnersuppe, Omelett, Reis, Nudeln und Snacks für zwischendurch. Außerdem gab es immer Kaffee und Tee zum Essen. Vom Zelt hatten wir übrigens einen grandiosen Ausblick auf die Wolkendecke und die untergehende Sonne!
Meine erste Nacht: Halb erfroren über den Wolken
Sobald die Sonne komplett verschwunden war, wurde es bitterkalt. Ich zog mir alle meine Klamotten an. Zwiebellook. Dicke Socken, Leggings, Jogginghose, Top, dünner Pullover, Kapuzenjacke, dicker Pullover, leichte Daunenjacke… Es war trotzdem kalt! Bitterkalt. Von der einsetzenden Kälte konnte ich mich allerdings noch recht gut ablenken, da über mir ein unglaublicher Sternenhimmel auftauchte. Da war sie, die Milchstraße. Mit bloßen Augen zu erkennen. Sie zog sich einmal komplett durch den Himmel und ich begann Fotos zu machen, bis meine Hände vor Kälte kaum mehr fühlen konnten.
Gegen 8 Uhr ging es ab ins Bett. Schließlich klingelte der Wecker um 3 Uhr bereits wieder, damit 1.000 Höhenmeter bis zum zweiten Gipfel “Puncak Kondo” pünktlich zum Sonnenaufgang zurückgelegt werden konnten. Der wohl anstrengendste Teil des Trekkings auf den Mount Rinjani. Hierfür wollte ich einigermaßen ausgeruht sein. Ich glaube ich habe in dieser Nacht nicht mehr als zwei Stunden geschlafen. Einerseits war es wirklich sehr kalt. Und das trotz meiner Klamottenschichten. Außerdem gab es lediglich eine harte Isomatte und einen dünnen Schlafsack. Kein Kissen, kein Komfort. Ich zweckentfremdete meine Jacke also als Kissen, was den Kampf gegen die Kälte nicht besser machte.
1.000 Höhenmeter in weniger als zwei Stunden zum Sonnenaufgang
Der Wecker klingelte und ich war ehrlich gesagt mehr als froh darüber, auch wenn ich kaum geschlafen habe. Endlich raus aus diesem Zelt, aufstehen von diesem harten Boden, den mein matratzenverwöhnter Körper nicht kennt. In Bewegung kommen, meinen Körper aufwärmen. Ohne Tee, Kaffee oder Frühstück ging es los. Ich erspare euch an dieser Stelle Absätze voller Rumgeheule darüber, wie hart es war. Es ging steil bergauf. Mitten in der Nacht. Im Dunkeln. Bewaffnet mit meinem treuen Gefährten dem Wanderstock und einer Stirnlampe. Einen Fuß vor den anderen. Gedanklich immer nur noch einen Schritt mehr. Immerhin war es nicht mehr kalt 😀
Irgendwann sind wir endlich auf dem Gipfel angekommen. Ich setzte mich hin. Der Wind wehte mir um die Ohren und ich fühlte die Kälte wieder in jeder Zelle meines Körpers. Wie bereits gesagt habe ich mir vorgenommen, mich nicht zu beschweren. In diesem Moment gingen meine Vorsätze den Bach runter. Ehrlich gesagt war ich den Tränen nahe. Ich wollte nur noch ins Hotel. Die Kälte, wenig Schlaf, der Aufstieg, kein Frühstück… Vor allem aber die Kälte. Ich saß also auf 3.200 Metern Höhe, schaute mir den Sonnenaufgang umgeben von einer atemberaubenden Szenerie an und wollte nur noch ins Hotel. Classic me!
Sobald allerdings die ersten Sonnenstrahlen meine Haut berührten beziehungsweise meine 123312 Lagen Klamotten, besserte sich meine Stimmung zunehmend 🙂 Es ging zurück ins Camp und ich war wirklich sprachlos bei dem Anblick der Umgebung, in der wir uns befanden! Angekommen im Camp hatten wir eine grandiose Aussicht. Die Wolken waren verschwunden und von hier oben konnten wir bis zu den Gilis sowie bis nach Bali sehen. Auf dem Bild mit der Schaukel siehst du im Hintergrund einen weiteren Vulkan, den die Einheimischen “Baby Rinjani” nennen.
• Mount Rinjani Trekking Tag 2: Gefährliche Wege in Richtung Kraterrand
Nach dem Frühstück packten wir all unsere Sachen zusammen und machten uns fertig für einen neuen Trekking-Tag. Nach sechs bis acht Stunden sollten wir das Camp am Kraterrand erreichen. Wir hatten zwei Optionen. Entweder eine längere, aber ungefährlichere Route oder eine um zwei Stunden kürzere, aber auch sehr viel intensivere Route. Wir entschieden uns für den kürzeren Weg. Es ging teilweise sehr steil bergab, sodass wir hin und wieder vielmehr klettern mussten. Da wir aber insgesamt zwei Stunden Zeit sparen konnten, würde ich mich jederzeit wieder für diesen Weg entscheiden. Gegen Mittag legten wir eine kleine Pause an einem Fluss ein und es gab Mittagessen. Das Wasser aus den Flüssen am Rinjani ist übrigens trinkbar! Genügend Trinkwasser ist also immer zu finden.
So sehr ich in der Nacht auch gefroren habe, wünschte ich mir nun ein wenig Abkühlung und Schatten. Der Weg zum Kraterrand verlief größtenteils in der Sonne und es war ein sehr sonniger und heißer Tag. Außerdem ist dieser Weg teilweise auch nicht ungefährlich. An manchen Stellen gerade mal weniger als einen halben Meter breit und umgeben von einem steilen Berghang. Ein falscher Schritt und das Trekkingabenteuer endet im Rettungshubschrauber…
An dieser Stelle möchte ich kurz auf die wahren Rinjani Helden verweisen: Die Guides und Porter, die 20 bis 30 Kilo für dich auf den Berg schleppen. Koch-Equipment, Lebensmittel, Wasservorräte bis zum nächsten Fluss, Zelt, Isomatten, Schlafsäcke. Und als wäre das nicht genug, tragen die Porter das ganze Gewicht auf einem Bambusstab auf ihrer Schulter. Dennoch sind sie um einiges schneller als du. Manchmal machen sie untereinander sogar ein Wettrennen oder legen einen kleinen Mittagsschlaf ein, während sie auf dich warten. Sie rennen den Berg hoch und runter als würden sie einen Nachmittagsspaziergang unternehmen. Und selbst steile Hänge scheinen ihnen nichts auszumachen.
An diesem Tag erreichten wir bereits gegen 3 Uhr das Camp am Rand des Kratersees. Wollte ich am Morgen noch zurück ins Hotel, war ich nun absolut froh, hier zu sein. Die Aussicht auf den Kratersee mit dem Vulkan in der Mitte, den einziehenden Wolken, der absoluten Stille um mich herum. All das war jeden Schritt, jede Schweißperle und meine schmerzenden Füße wert. Ich filmte, fotografierte, flog meine Drohne und lag faul in der Sonne. Außer uns war niemand hier. Das war eigentlich mit das Beste an der ganzen Sache!
Meine zweite Nacht: Zum Glück auch die letzte Nacht
Als es dunkel (und kalt) wurde, machte unser Guide ein Lagerfeuer für uns. Er erzählte uns von dem Erdbeben letztes Jahr und davon, dass sein Elternhaus komplett zerstört wurde. Er und sein Bruder arbeiten nun mehr, damit seine Eltern Geld haben, ihr Haus nach und nach wieder aufbauen zu können. Während wir zu Hause für alles eine Versicherung haben, stehen die Menschen hier tatsächlich vor dem Nichts, wenn beispielsweise ihr Haus durch eine Naturkatastrophe zerstört wird. Er erzählte uns auch von der Namensgebung des Rinjani. Es war sehr interessant seinen Geschichten zuzuhören.
Gegen 8 Uhr waren wir allerdings alle so müde, dass es ab ins Bett ging. Geschlafen habe ich in dieser Nacht insgesamt bis 7 Uhr morgens. Gut geschlafen habe ich allerdings nicht. Ich bin mit Sicherheit 30 mal aufgewacht, da mir Arme oder Beine auf dem harten Boden eingeschlafen sind. Kalt war es natürlich auch und als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, musste ich erstmal eine Ibuprofen gegen meine Kopfschmerzen und meinen extrem verspannten Nacken nehmen. Aber es war die letzte Nacht und heute ging es nur noch bergab.
• Mount Rinjani Trekking Tag 3: Ist bergab unbedingt so viel besser?
Wer hin und wieder schonmal ein paar Höhenmeter zurückgelegt hat weiß, dass bergab manchmal zumindest für deine Muskulatur genauso anstrengend sein kann. Ich war froh über meinen Wanderstock, muss aber zugeben, dass ich mehrfach ins Rutschen gekommen und mich zweimal auch auf den Hintern gesetzt habe. Mit der Zeit wurde ich auch extrem unkonzentriert. Genügend Pausen sind auch bergab definitiv einzulegen. Außerdem zitterten meine Beine extrem und ich lief mir zwei dicke Blasen!
Auf dem Weg nach unten sahen wir im Wald zudem einige Affen und Rehe. Es war schon Wahnsinn zu sehen, welchen Weg wir zurückgelegt haben. Bergab gehts natürlich um einiges schneller und dennoch dauerte es insgesamt sieben Stunden bis wir bei den Bananenplantagen angekommen sind, wo wir schon vom Pick Up erwartet wurden.
Bevor wir einstiegen, fragte ich meinen Guide, ob er mir das obere Stück meines Wanderstocks abschneiden kann. Ich habe nun eine Erinnerung daran, dass es einen Unterschied gibt zwischen nicht mehr können und nicht mehr wollen. Immer wenn ich nun in Zukunft denke, dass ich nicht mehr kann oder etwas nicht schaffen werde, wird mich dieses kleine Stück Holz daran erinnern, dass es immer einen Weg gibt und ich mehr schaffen kann, als ich mir vielleicht selbst zutraue!
• Mein persönliches Fazit
Das Mount Rinjani Trekking war definitiv eines meiner Indonesien Highlights und ich bin wirklich kein großer Trekking Fan! Im Internet kursieren die schlimmsten Geschichten über das Mount Rinjani Trekking. Mit meinem Fazit möchte ich keine falschen Hoffnungen erwecken. Es ist verdammt hart und zwei Tage und eine Nacht wären wahrscheinlich auch mehr als genug gewesen! Aber es ist machbar. Zumindest war es das für mich. Ich bin nicht unbedingt der sportlichste und aktivste Mensch der Welt. Hin und wieder (im Durchschnitt einmal die Woche oder einmal alle zwei Wochen) gehe ich joggen. Ich glaube allerdings, dass ich eine gute Ausdauer habe und generell nicht sehr schnell aufgebe.
Ich bin mir allerdings sicher, dass es auch daran lag, dass ich das Trekking mit Central Rinjani Trekking unternommen habe. Neben einer weniger populären Route ist diese auch angeblich um einiges einfacher beziehungsweise bietet einige Vorteile im Gegensatz zur anderen Routen, auf die ich im Folgenden näher eingehen werde.
Mein YouTube Video zum Mount Rinjani Trekking
Was unterscheidet Central Rinjani Trekking von anderen Touranbietern?
Kommst du in Lombok an (vor allem in Senggigi), kannst du neben Schnorchel-Ausflügen oder Island-Hopping vor allem verschiedene Touren zum Rinjani buchen. Tickets verkauft dir gefühlt wirklich jeder. Egal ob am Straßenrand oder in deiner Unterkunft. Die populärste Route startet im Dorf Senaru und endet in Sembalun Lawang.
Die meisten Berichte, die du online finden wirst, beziehen sich auf diese Route. Da sie sehr populär ist, wirst du dort auf keinen Fall alleine sein. Außerdem habe ich sehr oft von nach Urin oder Kot stinkenden Campingplätzen gelesen. Darüber hinaus gerätst du auf dieser Route ordentlich ins Schwitzen. Nicht nur weil es hoch hinauf geht, sondern auch, weil zunächst offensichtlich kaum Schatten vorhanden ist. Zudem soll der Aufstieg teilweise durch einen sehr sandigen Boden extrem schwierig und frustrierend sein. Drei Schritte vor, zwei zurück!
Central Rinjani Trekking nimmt eine komplett andere Route, die seit November 2018 von der Regierung freigegeben ist. Sie führt nicht über die Nordseite, von wo die meisten Touren starten, sondern über die Südseite des Rinjani. Das hat gleich mehrere Vorteile:
- Du entgehst der Sonne! Ein sehr großer Teil dieser Route führt durch die verschiedenen Ebenen des Waldes am Hang des Rinjani. Du wirst sehr dankbar um diesen Schatten sein.
- Da die Route noch nicht so populär ist und die meisten Touranbieter eine Tour auf der Nordseite anbieten, entgehst du den großen Touristenmassen. Während meiner zweiten Nacht waren wir nur zu viert (Guide, Porter, mein Freund und ich) auf dem Campingplatz am Rand des Kratersees.
- Ohne Touristenmassen entgehst du auch dem Müll, der angeblich überall auf der Nordseite deinen Weg begleitet. Vom Gestank ganz abzusehen.
Darüber hinaus entgehst du dem sandigen Boden beim Aufstieg, der auf der Nordseite häufig vorherrscht. Der Aufstieg an sich ist an manchen Stellen schon anstrengend genug. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie demotivierend es wohl ist, wenn du jeden gemachten Schritt fast wieder komplett runter rutschst… Die Route, die Central Rinjani Trekking nimmt, ist zwar häufig sehr steil, allerdings kaum sandig!
Ein großer weiterer Pluspunkt hat sich für mich persönlich aus langen Gesprächen mit den Inhabern von Central Rinjani Trekking ergeben. Umweltschutz und der Erhalt der Schönheit des Rinjani ohne Müll an jeder Ecke stehen auf ihrer Prioritätenliste ganz weit oben. So legen sie beispielsweise sehr viel wert darauf, die Guides und Porter für dieses Thema zu sensibilisieren und zu unterrichten. Während meiner drei Tage habe ich kaum Müll gesehen. Mein Guide und Porter haben zudem jeden Müll eingepackt und mitgenommen.
Außerdem wollen sie die Gruppengrößen möglichst klein halten für persönliche Erlebnisse ohne Massentourismus. Die maximale Gruppengröße liegt bei 10 Personen, aber auch nur, wenn sich diese Personen untereinander kennen!
Central Rinjani Trekking beinhaltet sowohl den Transfer von Senggigi als auch von Kuta.
Kontakt-Daten Central Rinjani Trekking:
Website: https://centralrinjanitrekking.com
Mail: c.rinjanitrekking@gmail.com
WhatsApp: +6282339879960
TripAdvisor: Hier entlang!
Instagram: centralrinjanitrekking
• Welche alternativen Touren bietet Central Rinjani Trekking an?
Central Rinjani Trekking bietet verschiedene Pakete und Möglichkeiten für dein Mount Rinjani Trekking. Neben der von mir beschriebenen 3-Tages-Variante kannst du auch ein 2-Tages-Trekking buchen. Hierbei musst du dich dann entweder zwischen dem zweiten Gipfel oder dem Kraterrand entscheiden. Möchtest du beides erleben und zusätzlich ebenfalls zum Kratersee hinunter, hast du auch die Möglichkeit, einer 4-Tages-Tour. Respekt, wenn du dich hierfür entscheidest, aber es lohnt sich mit Sicherheit 🙂
• Was kostet ein Trekking zum Mount Rinjani?
Die Kosten für das Trekking mit Central Rinjani Trekking variieren, je nachdem für welche Route und Dauer du dich entscheidest. Die oben beschriebene Route würde ungefähr 150€ kosten. Interessierst du dich für ein Trekking, schreib einfach eine WhatsApp und du bekommst eine genaue Preisauskunft 🙂
Zusätzlich hierzu solltest du aber auf jeden Fall auch etwas Trinkgeld für Guide und Porter einplanen und diesen Betrag in bar dabei haben. Ich habe beiden am Ende meines Trekkings 200.000 Rupien gegeben, was in etwa 13€ entspricht. Natürlich kannst du auch mehr oder weniger geben. Gar nichts zu geben sollte jedoch keine Option sein. Sobald du siehst, was für eine Last sowohl Guides als auch Porter den Rinjani hochtragen, während du selbst schon damit zu kämpfen hast, dein eigenes Gewicht hinaufzuschaffen, wirst du verstehen, warum! 😉
Meine Hotelempfehlung in Senggigi: Norton Homestay
In Senggigi habe ich sowohl eine Nacht vor als auch eine Nacht nach dem Trekking im Norton Homestay* übernachtet. Die Zimmer sind klimatisiert, die Betten bequem, es gibt einen Pool und ein sehr leckeres Frühstück. Außerdem gibt es warmes Wasser. Vor allem nach meinem Trekking fühlte sich eine warme Dusche absolut himmlisch an!
Möchtest du wissen, was ich neben dem Mount Rinjani Trekking sonst noch hin Indonesien getrieben habe, dann schau doch gerne mal bei meinem Beitrag zu meiner Indonesien Route vorbei 🙂